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Glomerulonephritis

Glomerulonephritis ist eine ernste Erkrankung, die die Nieren deines Hundes betrifft. In diesem Artikel erfährst du, was Glomerulonephritis ist, wie sie entsteht, welche Symptome sie verursacht und wie sie behandelt werden kann.

Was ist Glomerulonephritis?

Die Nieren deines Hundes bestehen aus vielen kleinen Filtereinheiten, die Glomeruli genannt werden.
Sie sind dafür zuständig, Giftstoffe, überschüssiges Wasser und Elektrolyte aus dem Blut zu entfernen und über den Urin auszuscheiden.
Wenn die Glomeruli entzündet sind, spricht man von einer Glomerulonephritis.
Das bedeutet, dass die Filterfunktion der Nieren gestört ist und sich schädliche Substanzen im Blut anreichern können.
Außerdem kann es zu einem Verlust von Eiweiß im Urin kommen, was zu einem Mangel an wichtigen Bluteiweißen führt.

Wie entsteht Glomerulonephritis?

Glomerulonephritis ist eine Autoimmunerkrankung, das heißt, dass das Immunsystem deines Hundes die eigenen Nierenzellen angreift und zerstört.
Die genauen Ursachen dafür sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt einige Faktoren, die das Risiko für eine Glomerulonephritis erhöhen können.
Dazu gehören:

  • Genetische Veranlagung: Einige Hunderassen sind häufiger von Glomerulonephritis betroffen als andere, zum Beispiel Collies, Border Collies und Australian Shepherds.
  • Infektionen: Bakterielle oder virale Infektionen können zu einer Entzündung der Nieren führen, zum Beispiel Streptokokken (die oft Zahnfleischentzündungen oder Gebärmutterentzündungen verursachen), Leptospirose oder Borreliose.
  • Tumore: Krebserkrankungen wie Lymphome oder Mastzellentumore können zu einer Überproduktion von Antikörpern führen, die sich in den Nieren ablagern und eine Entzündung auslösen.
  • Hormonelle Störungen:Diabetes oder Erkrankungen der Nebenniere können zu einem Ungleichgewicht von Hormonen führen, die die Nierenfunktion beeinflussen.
  • Medikamente: Manche Medikamente können toxisch für die Nieren sein oder eine allergische Reaktion hervorrufen, zum Beispiel Sulfonamide oder Gentamycin.

Welche Symptome zeigt ein Hund mit Glomerulonephritis?

Die Symptome einer Glomerulonephritis können je nach Schweregrad und Fortschritt der Erkrankung variieren.
Häufige Anzeichen sind:

  • Blut im Urin: Der Urin deines Hundes kann rötlich verfärbt sein oder schäumen.
  • Gewichtsverlust: Dein Hund kann an Appetit verlieren oder durch den Eiweißverlust an Muskelmasse abbauen.
  • Lethargie: Dein Hund kann müde und schlapp wirken oder weniger aktiv sein als sonst.
  • Ödeme: Dein Hund kann Flüssigkeit im Körper einlagern, vor allem in den Beinen und im Bauch.
    Das kann zu einer sichtbaren Schwellung führen.
  • Bluthochdruck: Der erhöhte Druck in den Blutgefäßen kann zu Kopfschmerzen, Nasenbluten oder Augenproblemen führen.

Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei deinem Hund bemerkst, solltest du ihn so schnell wie möglich einem Tierarzt vorstellen.
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann entscheidend sein, um die Nierenfunktion zu erhalten und Komplikationen zu vermeiden.

Wie wird Glomerulonephritis diagnostiziert?

Um eine Glomerulonephritis festzustellen, muss dein Tierarzt verschiedene Untersuchungen durchführen.
Dazu gehören:

  • Eine klinische Untersuchung: Dein Tierarzt wird deinen Hund auf Anzeichen von Ödemen, Bluthochdruck oder anderen Auffälligkeiten untersuchen.
  • Eine Blutuntersuchung: Dein Tierarzt wird die Konzentration von Harnstoff, Kreatinin, Eiweiß und anderen Substanzen im Blut deines Hundes messen, um die Nierenfunktion zu beurteilen.
  • Eine Urinuntersuchung: Dein Tierarzt wird den Urin deines Hundes auf Blut, Eiweiß, Bakterien oder andere Abnormalitäten testen.
  • Eine Ultraschalluntersuchung: Dein Tierarzt wird die Nieren deines Hundes mit einem Ultraschallgerät betrachten, um ihre Größe, Form und Struktur zu beurteilen.
  • Eine Nierenbiopsie: In manchen Fällen kann es notwendig sein, eine kleine Gewebeprobe aus der Niere deines Hundes zu entnehmen und unter dem Mikroskop zu untersuchen.
    Das kann helfen, die genaue Ursache und den Grad der Entzündung zu bestimmen.

Wie wird Glomerulonephritis behandelt?

Die Behandlung einer Glomerulonephritis hängt von der Ursache, dem Stadium und dem Allgemeinzustand deines Hundes ab.
In der Regel umfasst sie folgende Maßnahmen:

  • Medikamente: Dein Tierarzt wird deinem Hund Medikamente verschreiben, die die Immunreaktion unterdrücken und die Entzündung lindern sollen.
    Dazu gehören zum Beispiel Kortison oder andere Immunsuppressiva.
    Außerdem kann dein Hund Medikamente bekommen, die den Blutdruck senken, die Flüssigkeitsausscheidung fördern oder die Blutgerinnung hemmen.
  • Ernährung: Dein Tierarzt wird dir eine spezielle Diät für deinen Hund empfehlen, die die Nieren entlastet und den Eiweißverlust ausgleicht.
    Dazu gehört eine Reduktion von Eiweiß, Phosphor und Salz in der Nahrung sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
  • Infusionen: Wenn dein Hund stark dehydriert ist oder einen hohen Gehalt an Giftstoffen im Blut hat, kann er eine intravenöse Flüssigkeitstherapie benötigen, um seinen Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt zu stabilisieren.
  • Dialyse: In schweren Fällen kann es notwendig sein, dein Hund einer Dialyse zu unterziehen.
    Das ist ein Verfahren, bei dem das Blut deines Hundes außerhalb seines Körpers gereinigt wird.
    Die Dialyse kann lebensrettend sein, wenn die Nieren versagen, ist aber auch sehr kostspielig und aufwendig.

Wie sind die Heilungschancen für einen Hund mit Glomerulonephritis?

Die Prognose für einen Hund mit Glomerulonephritis hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Ursache, dem Schweregrad, dem Ansprechen auf die Therapie und dem Auftreten von Komplikationen.
Leider ist eine vollständige Heilung selten möglich, da die Schäden an den Nieren meist irreversibel sind.
Die Behandlung zielt daher darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität deines Hundes zu verbessern.
Mit einer konsequenten Therapie können viele Hunde mit Glomerulonephritis noch lange und glücklich leben.

 

Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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