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Entzündung

Eine Darstellung von Entzündung

Entzündungen sind eine häufige Ursache für Schmerzen und Unwohlsein bei Hunden. Sie können an verschiedenen Stellen im Körper auftreten und verschiedene Symptome verursachen. In diesem Artikel erfährst du, was Entzündungen sind, wie du sie erkennen kannst und was du tun kannst, um deinen Hund zu unterstützen.

Was sind Entzündungen?

Entzündungen sind eine Reaktion des Immunsystems auf schädliche Einflüsse wie Fremdstoffe, Gewebeschäden oder Krankheitserreger.
Die Blutgefäße weiten sich, sodass die betroffene Stelle stärker durchblutet wird.
Beteiligt sind zudem das Lymphsystem und umliegendes Bindegewebe.
Entzündungen können sich durch folgende Anzeichen bemerkbar machen:

  • Rötung
  • Überwärmung
  • Schwellung
  • Schmerz
  • Eingeschränkte Funktion des betroffenen Gewebes oder Organs

Entzündungen können prinzipiell in jeder Körperregion auftreten.
Sie können die Haut betreffen und oberflächlich sein, aber auch in inneren Organen vorkommen.
Je nach betroffener Region wirkt sich eine Entzündung unterschiedlich aus.
Deshalb gibt es auch verschiedene Klassifizierungen:

  • Akute Entzündungen: Sie treten plötzlich auf und dauern meist nur wenige Tage oder Wochen an.
    Sie heilen oft von selbst oder mit einer geeigneten Behandlung ab.
  • Chronische Entzündungen: Sie dauern länger als sechs Wochen an und können zu dauerhaften Schäden oder Erkrankungen führen.
    Sie erfordern eine langfristige Therapie und Überwachung.
  • Lokale Entzündungen: Sie beschränken sich auf einen bestimmten Bereich des Körpers, zum Beispiel eine Wunde oder ein Gelenk.
  • Generalisierte Entzündungen: Sie betreffen den gesamten Körper oder mehrere Organe gleichzeitig, zum Beispiel bei einer Infektion oder einer Autoimmunerkrankung.
  • Exsudative Entzündungen: Sie gehen mit einer Absonderung von Flüssigkeit einher, die je nach Art aus eiweißhaltiger Flüssigkeit, Blut oder Eiter bestehen kann.
  • Produktive Entzündungen: Sie führen zu einer Bildung von neuem Gewebe, zum Beispiel bei einer Wundheilung oder einer Narbenbildung.

Hat sich dein Hund eine Entzündung zugezogen, solltest du am besten einen Tierarzt aufsuchen.
Er kann die Ursache lokalisieren und dir weitere Hinweise auf die Art der Entzündung geben.

Häufige Entzündungen beim Hund

Es gibt viele mögliche Ursachen für Entzündungen beim Hund, zum Beispiel Verletzungen, Allergien, Parasiten, Bakterien, Viren, Pilze oder Autoimmunerkrankungen.
Hier sind einige Beispiele für häufige Entzündungen beim Hund:

Pododermatitis

Die Pododermatitis ist eine Entzündung der Pfote oder der Zehenzwischenräume beim Hund.
Sie kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, zum Beispiel durch Reizstoffe wie Streusalz oder Splitt, durch mechanische Reize wie zu lange Krallen oder zu viel Laufen auf hartem Untergrund, durch Parasiten wie Milben oder Flöhe, durch Pilze wie Hefepilze oder durch Bakterien wie Staphylokokken.

Die Symptome einer Pododermatitis sind:

  • Rötung und Schwellung der Pfote oder der Zehenzwischenräume
  • Juckreiz und Lecken der Pfote
  • Krustenbildung und Haarausfall an der Pfote
  • Eiterbildung und übler Geruch an der Pfote
  • Lahmheit und Schmerzen beim Laufen

Die Behandlung einer Pododermatitis hängt von der Ursache ab.
Der Tierarzt kann eine Probe von der Pfote nehmen und unter dem Mikroskop untersuchen, um den Erreger zu identifizieren.
Er kann dann eine geeignete Therapie verordnen, zum Beispiel mit Antibiotika, Antimykotika, Antiparasitika oder entzündungshemmenden Mitteln.
Zudem solltest du die Pfote deines Hundes regelmäßig reinigen und trocknen, um eine weitere Infektion zu vermeiden.
Du kannst auch eine Schutzkappe oder einen Verband über die Pfote ziehen, um sie vor weiteren Reizungen zu schützen.

Dermatitis

Die Dermatitis ist eine Entzündung der Haut beim Hund.
Sie kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel:

  • Allergische Dermatitis: Sie entsteht durch eine Überempfindlichkeit des Immunsystems auf bestimmte Stoffe, zum Beispiel auf Pollen, Hausstaubmilben, Futtermittel oder Flohspeichel.
    Die Symptome sind Juckreiz, Rötung, Schwellung, Haarausfall und Krustenbildung an verschiedenen Körperstellen, vor allem an Kopf, Ohren, Bauch und Pfoten.
  • Atopische Dermatitis: Sie ist eine Form der allergischen Dermatitis, die genetisch bedingt ist und meist schon im jungen Alter auftritt.
    Die Symptome sind ähnlich wie bei der allergischen Dermatitis, können aber auch chronisch werden und zu Hautveränderungen wie Verdickung, Pigmentierung oder Infektionen führen.
  • Kontaktdermatitis: Sie entsteht durch den direkten Kontakt mit einem Reizstoff, zum Beispiel mit Pflanzen, Chemikalien oder Metallen.
    Die Symptome sind Rötung, Schwellung, Juckreiz und Blasenbildung an der Kontaktstelle.
  • Umweltbedingte Dermatitis: Sie wird durch äußere Faktoren wie Hitze, Kälte, Feuchtigkeit oder Sonne ausgelöst.
    Die Symptome sind Trockenheit, Schuppung, Rissbildung oder Verbrennung der Haut.
  • Parasitäre Dermatitis: Sie wird durch Parasiten wie Flöhe, Milben oder Zecken verursacht.
    Die Symptome sind Juckreiz, Rötung, Schwellung, Haarausfall und Krustenbildung an den Bissstellen.
  • Bakterielle Dermatitis: Sie wird durch Bakterien wie Staphylokokken oder Streptokokken hervorgerufen.
    Die Symptome sind Eiterbildung, übler Geruch und Fieber.
  • Pilzbedingte Dermatitis: Sie wird durch Pilze wie Hefepilze oder Ringwürmer ausgelöst.
    Die Symptome sind Schuppung, Haarausfall und Verfärbung der Haut.

Die Behandlung einer Dermatitis hängt von der Ursache ab.
Der Tierarzt kann eine Hautprobe nehmen und im Labor analysieren, um den Erreger zu bestimmen.
Er kann dann eine geeignete Therapie verordnen, zum Beispiel mit Antihistaminika, Kortikosteroiden, Antibiotika, Antimykotika oder Antiparasitika.
Zudem solltest du die Haut deines Hundes regelmäßig pflegen und schützen, zum Beispiel mit Feuchtigkeitscremes, Sonnenschutzmitteln oder Insektenschutzmitteln.

Zahnfleischentzündung

Die Zahnfleischentzündung beim Hund ist eine durch Bakterien verursachte Entzündung der Schleimhäute rund um die Zähne.
Etwa 80 % aller Hunde leiden mindestens einmal in ihrem Leben an der sogenannten Gingivitis.
Häufig bekommen Hundebesitzer sie gar nicht mit – manchmal sogar der Vierbeiner selbst nicht.

Die Symptome einer Zahnfleischentzündung sind:

  • Rötung und Schwellung des Zahnfleisches
  • Blutungen beim Kauen oder Zähneputzen
  • Mundgeruch
  • Zahnsteinbildung
  • Lockerung oder Verlust der Zähne
  • Appetitlosigkeit oder Fressunlust
  • Schmerzen beim Fressen oder Spielen

ie Behandlung einer Zahnfleischentzündung besteht in einer professionellen Zahnreinigung beim Tierarzt.
Dabei werden die Zähne von Zahnstein befreit und das Zahnfleisch von Bakterien gereinigt.
Der Tierarzt kann auch eine Antibiotikatherapie verordnen, um eine weitere Infektion zu vermeiden.
Zudem solltest du die Zahnpflege deines Hundes verbessern, zum Beispiel mit speziellen Zahnbürsten, Zahnpasten oder Kauartikeln.

Warum sind natürliche entzündungshemmende Mittel für Hunde sinnvoll?

Wenn dein Hund unter einer Entzündung leidet, kannst du ihm Medikamente geben, die vom Tierarzt verschrieben werden.
Diese Medikamente können zwar die Schmerzen lindern und die Entzündung hemmen, aber sie haben auch oft unerwünschte Nebenwirkungen.
Zum Beispiel können sie den Magen-Darm-Trakt reizen, die Leber oder die Nieren belasten oder das Immunsystem schwächen.
Außerdem können sie bei langfristiger Anwendung zu einer Abhängigkeit führen.

Natürliche entzündungshemmende Mittel für Hunde sind eine gute Alternative oder Ergänzung zu Medikamenten, weil sie meistens weniger Nebenwirkungen haben und schonend für den Organismus sind.
Natürliche entzündungshemmende Mittel für Hunde können aus Pflanzen, Ölen oder Lebensmitteln bestehen, die entweder innerlich oder äußerlich angewendet werden können.
Sie wirken oft nicht nur entzündungshemmend, sondern auch schmerzlindernd, antibakteriell oder immunstärkend.

Welche natürlichen entzündungshemmenden Mittel für Hunde gibt es?

Es gibt viele natürliche entzündungshemmende Mittel für Hunde, die du je nach Art und Ort der Entzündung auswählen kannst.
Hier stellen wir dir neun davon vor:

Ingwer

Ingwer ist eine Wurzel, die viele gesundheitliche Vorteile hat.
Sie enthält Scharfstoffe wie Gingerol und Shogaol, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.
Ingwer kann bei verschiedenen Arten von Entzündungen helfen, zum Beispiel bei Gelenkentzündungen, Magen-Darm-Entzündungen oder Atemwegsentzündungen.
Du kannst deinem Hund Ingwer frisch oder als Pulver unter das Futter mischen, einen Tee daraus zubereiten oder eine Paste daraus machen, die du auf die entzündete Stelle aufträgst.
Die Dosierung von Ingwer sollte bei Hunden nicht mehr als 1 Gramm pro Tag betragen, aber du solltest die genaue Menge mit einem Tierarzt besprechen.

Teufelskralle

Teufelskralle ist eine Pflanze, die vor allem in Afrika wächst.
Sie enthält Bitterstoffe wie Harpagosid, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.
Teufelskralle ist besonders bei Hunden geeignet, die unter Arthrose oder anderen Gelenkerkrankungen leiden.
Teufelskralle kannst du deinem Hund als Pulver oder Kapsel unter das Futter geben.
Die Wirkung von Teufelskralle setzt erst nach einigen Wochen ein, daher solltest du sie langfristig anwenden.
Die Dosierung von Teufelskralle sollte bei Hunden nicht mehr als 10 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag betragen, aber du solltest die genaue Menge mit einem Tierarzt besprechen.

Brennnessel

Brennnessel ist ein Kraut, das oft als Unkraut angesehen wird, aber viele gesundheitliche Vorteile hat.
Sie enthält Flavonoide, Mineralstoffe und Vitamine, die entzündungshemmend und immunstärkend wirken.
Brennnessel kann bei verschiedenen Arten von Entzündungen helfen, zum Beispiel bei Hautentzündungen, Blasenentzündungen oder Nierenentzündungen.
Brennnessel regt auch die Nieren an, mehr Stoffwechselabfallprodukte aus dem Körper auszuscheiden.
Du kannst deinem Hund Brennnessel frisch oder getrocknet unter das Futter mischen oder einen Tee daraus zubereiten.
Die Dosierung von Brennnessel sollte bei Hunden nicht mehr als 5 Gramm pro Tag betragen, aber du solltest die genaue Menge mit einem Tierarzt besprechen.

Kompressen

Kompressen sind ein einfaches und effektives Mittel, um Entzündungen zu lindern.
Du kannst deinem Hund kalte oder warme Kompressen auf die entzündete Stelle legen, je nachdem, was ihm besser tut.
Kalte Kompressen wirken abschwellend und schmerzlindernd, warme Kompressen fördern die Durchblutung und die Heilung.
Du kannst für die Kompressen Wasser, Eis oder auch Aloe-vera-Gel verwenden.
Du solltest die Kompressen mehrmals am Tag für etwa 15 Minuten anwenden.

Kokosöl

Kokosöl ist ein Öl, das aus der Kokosnuss gewonnen wird.
Es enthält Laurinsäure, die antibakteriell und entzündungshemmend wirkt.
Kokosöl kann bei verschiedenen Arten von Entzündungen helfen, zum Beispiel bei Hautentzündungen, Ohrenentzündungen oder Zahnfleischentzündungen.
Du kannst deinem Hund Kokosöl äußerlich auf die entzündete Stelle auftragen oder in kleinen Mengen unter das Futter mischen.
Die Dosierung von Kokosöl sollte bei Hunden nicht mehr als 1 Teelöffel pro 5 Kilogramm Körpergewicht pro Tag betragen, aber du solltest die genaue Menge mit einem Tierarzt besprechen.

Fischöl

Fischöl ist ein Öl, das aus fetten Fischen wie Lachs oder Makrele gewonnen wird.
Es enthält Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.
Fischöl kann vor allem bei Hunden helfen, die unter Gelenkentzündungen leiden.
Fischöl kannst du deinem Hund als Kapsel oder flüssig unter das Futter geben.
Die Dosierung von Fischöl sollte bei Hunden nicht mehr als 20 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag betragen, aber du solltest die genaue Menge mit einem Tierarzt besprechen.

 

Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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