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Thymom

Ein Thymom ist eine seltene und bösartige Tumorart, die aus den Epithelzellen des Thymus entsteht. Der Thymus ist ein Organ im vorderen Brustbereich, das für die Entwicklung des Immunsystems wichtig ist. Ein Thymom kann bei Hunden in jedem Alter auftreten, aber meistens sind ältere Hunde betroffen. In diesem Blogpost erfährst du mehr über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung von Thymomen bei Hunden.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genaue Ursache von Thymomen ist nicht bekannt, aber es gibt einige Faktoren, die das Risiko erhöhen können.
Dazu gehören:

  • Die Rasse: Labrador und Golden Retriever scheinen häufiger an Thymomen zu erkranken als andere Rassen.
  • Das Alter: Die meisten Hunde mit Thymomen sind zwischen neun und zehn Jahre alt.
  • Das Geschlecht: Es gibt keinen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Hunden in der Häufigkeit von Thymomen.

Symptome

Die Symptome von Thymomen hängen von der Größe und Lage des Tumors ab.
Ein Thymom kann auf die benachbarten Organe wie Herz, Lunge, Speiseröhre und Blutgefäße drücken und so verschiedene Beschwerden verursachen.
Zu den häufigsten Symptomen gehören:

Einige Hunde mit Thymomen können auch an paraneoplastischen Syndromen leiden, das sind Erkrankungen, die durch den Tumor ausgelöst werden, aber nicht direkt mit ihm zusammenhängen.
Das bekannteste paraneoplastische Syndrom bei Hunden mit Thymomen ist die Myasthenia gravis, eine Autoimmunerkrankung, die zu einer gestörten Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln führt.
Die Folge ist eine Muskelschwäche, die sich vor allem im Gesicht, am Kiefer, an den Augenlidern und an den Gliedmaßen bemerkbar macht.

Diagnose

Um ein Thymom zu diagnostizieren, muss der Tierarzt eine gründliche klinische Untersuchung durchführen und verschiedene Tests anordnen.
Dazu gehören:

  • Blutuntersuchungen: Diese können Anzeichen von Anämie, Entzündung, Infektion oder Hyperkalzämie (erhöhter Kalziumspiegel im Blut) zeigen.
  • Röntgenaufnahmen: Diese können die Größe und Form des Tumors im Brustkorb darstellen.
  • Ultraschalluntersuchung: Diese kann die Struktur und Durchblutung des Tumors beurteilen.
  • Biopsie: Diese ist notwendig, um eine Gewebeprobe vom Tumor zu entnehmen und unter dem Mikroskop zu untersuchen.
    Damit kann der Tierarzt den Typ und das Stadium des Tumors bestimmen.

Die Stadieneinteilung der Thymome basiert auf dem Ausmaß der Ausbreitung des Tumors auf das umliegende Gewebe und die Lymphknoten oder andere Organe.
Es gibt vier Stadien von Thymomen:

  • Stadium I: Der Tumor ist vollständig abgekapselt und hat sich nicht ausgebreitet.
  • Stadium II: Der Tumor hat die Kapsel durchbrochen oder ist in das umliegende Fettgewebe eingewachsen.
  • Stadium III: Der Tumor hat die benachbarten Organe wie Herz oder Lunge infiltriert oder ist in die großen Blutgefäße eingedrungen.
  • Stadium IV: Der Tumor hat sich in die Lymphknoten oder andere Organe wie Leber oder Milz metastasiert.

Behandlung

Die Behandlung von Thymomen hängt vom Stadium, der Größe, der Lage und dem Allgemeinzustand des Hundes ab.
Die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten sind:

  • Chirurgie: Dies ist die bevorzugte Methode, um den Tumor zu entfernen, wenn er operabel ist.
    Die chirurgische Exzision kann die Überlebenszeit und die Lebensqualität des Hundes deutlich verbessern.
    Allerdings kann die Operation auch mit Risiken und Komplikationen verbunden sein, wie Blutungen, Infektionen oder Schäden an den umliegenden Organen.
  • Chemotherapie: Dies ist eine medikamentöse Therapie, die die Zellteilung des Tumors hemmen soll.
    Die Chemotherapie kann allein oder in Kombination mit der Chirurgie angewendet werden, vor allem bei fortgeschrittenen oder metastasierten Thymomen.
    Die Chemotherapie kann aber auch Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall oder Knochenmarksuppression verursachen.
  • Strahlentherapie: Dies ist eine Therapie, die hochenergetische Strahlen nutzt, um die Tumorzellen abzutöten.
    Die Strahlentherapie kann allein oder in Kombination mit der Chirurgie oder der Chemotherapie angewendet werden, vor allem bei inoperablen oder residuellen Thymomen.
    Die Strahlentherapie kann aber auch Nebenwirkungen wie Hautreizungen, Haarausfall oder Lungenfibrose verursachen.

Die Prognose von Hunden mit Thymomen hängt von vielen Faktoren ab, wie dem Stadium, dem Typ, der Größe, der Lage und der Behandlung des Tumors.
Im Allgemeinen haben Hunde mit gutartigen oder früh erkannten Thymomen eine bessere Überlebenschance als Hunde mit bösartigen oder fortgeschrittenen Thymomen.
Die mediane Überlebenszeit von Hunden mit Thymomen liegt zwischen 74 und 449 Tagen.


Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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