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Muskelschwäche

Muskelschwäche, auch Myasthenie genannt, ist eine Erkrankung, die die Kommunikation zwischen den Nerven und den Muskeln beeinträchtigt. Dadurch kann es zu Schwierigkeiten bei der Bewegung, dem Schlucken oder dem Atmen kommen. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Muskelschwäche bei Hunden.

Was sind die Ursachen von Muskelschwäche bei Hunden?

Es gibt verschiedene Faktoren, die zu Muskelschwäche bei Hunden führen können.
Einige davon sind:

  • Angeborene Myasthenie: Dies ist eine seltene genetische Störung, die von Geburt an vorliegt.
    Dabei fehlen oder funktionieren die Rezeptoren an den Muskelzellen nicht richtig, die für die Übertragung der Nervensignale zuständig sind.
  • Erworbene Myasthenie: Dies ist eine häufigere Form der Muskelschwäche, die im Laufe des Lebens erworben wird.
    Dabei werden die Rezeptoren an den Muskelzellen vom eigenen Immunsystem angegriffen und zerstört.
    Die Ursache dafür ist oft unklar, aber es kann mit anderen Autoimmunerkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes zusammenhängen.
  • Medikamente: Einige Medikamente können als Nebenwirkung Muskelschwäche verursachen.
    Dazu gehören zum Beispiel Antibiotika, Antiepileptika oder Muskelrelaxantien.
  • Andere Erkrankungen: Manchmal kann Muskelschwäche auch ein Symptom einer anderen Erkrankung sein, wie zum Beispiel einer Infektion, einer Vergiftung, eines Tumors oder einer neurologischen Störung.

Was sind die Symptome von Muskelschwäche bei Hunden?

Die Symptome von Muskelschwäche bei Hunden können je nach Schweregrad und betroffenen Muskelgruppen variieren.
Einige der häufigsten Anzeichen sind:

  • Schwäche oder Erschöpfung nach körperlicher Anstrengung
  • Schlaffe oder hängende Gesichtsmuskeln, vor allem um die Augen und den Mund
  • Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken von Futter oder Wasser
  • Heiseres Bellen oder Husten
  • Atemnot oder schnelle Atmung
  • Vergrößerte Zunge oder Speichelfluss
  • Wackeliger Gang oder Stolpern
  • Zusammenbruch oder Lähmung der Beine

Wie wird Muskelschwäche bei Hunden diagnostiziert?

Um Muskelschwäche bei Hunden zu diagnostizieren, muss der Tierarzt eine gründliche klinische Untersuchung durchführen und einige Tests anordnen.
Dazu gehören:

  • Bluttests: Diese können helfen, andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen, wie zum Beispiel eine Infektion, eine Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes.
  • Antikörpertest: Dieser Test misst die Menge an Antikörpern im Blut, die gegen die Rezeptoren an den Muskelzellen gerichtet sind.
    Ein hoher Wert deutet auf eine erworbene Myasthenie hin.
  • Elektromyographie (EMG): Dies ist ein Test, der die elektrische Aktivität der Muskeln misst.
    Dabei werden kleine Nadeln in die Muskeln eingeführt und elektrische Impulse gesendet.
    Ein abnormales Muster kann auf eine gestörte Nerven-Muskel-Kommunikation hinweisen.
  • Tensilon-Test: Dies ist ein Test, der die Wirkung eines Medikaments namens Tensilon auf die Muskeln beobachtet.
    Tensilon hemmt ein Enzym, das für den Abbau des Botenstoffs Acetylcholin verantwortlich ist, der für die Nerven-Muskel-Kommunikation wichtig ist.
    Wenn Tensilon injiziert wird, sollte es zu einer vorübergehenden Verbesserung der Muskelkraft kommen.
    Dies kann ein Hinweis auf eine Myasthenie sein.

Wie wird Muskelschwäche bei Hunden behandelt?

Die Behandlung von Muskelschwäche bei Hunden hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab.
Einige der möglichen Behandlungsoptionen sind:

  • Medikamente: Es gibt Medikamente, die die Nerven-Muskel-Kommunikation verbessern können, indem sie entweder die Menge an Acetylcholin erhöhen oder die Wirkung von Tensilon verlängern.
    Diese Medikamente müssen meist lebenslang eingenommen werden.
  • Immunsuppressiva: Wenn die Muskelschwäche durch eine Autoimmunerkrankung verursacht wird, können Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, helfen, die Antikörperproduktion zu reduzieren und die Rezeptoren an den Muskelzellen zu schützen.
    Diese Medikamente haben jedoch auch Nebenwirkungen und müssen sorgfältig dosiert werden.
  • Thymektomie: Dies ist eine Operation, bei der die Thymusdrüse entfernt wird.
    Die Thymusdrüse ist ein Organ, das für die Reifung der Immunzellen zuständig ist.
    Bei einigen Hunden mit erworbener Myasthenie kann eine Thymektomie zu einer Verbesserung oder sogar einer Heilung der Erkrankung führen.
    Die Gründe dafür sind noch nicht vollständig geklärt.
  • Symptomatische Behandlung: Um die Lebensqualität des Hundes zu verbessern, können auch andere Maßnahmen ergriffen werden, wie zum Beispiel eine angepasste Ernährung, eine regelmäßige Physiotherapie, eine Vermeidung von Stress oder Hitze oder eine künstliche Beatmung bei Atemnot.

Muskelschwäche bei Hunden ist eine ernsthafte Erkrankung, die die Nerven-Muskel-Kommunikation beeinträchtigt und zu verschiedenen Symptomen führen kann.
Die Ursachen können angeboren oder erworben sein und müssen durch verschiedene Tests diagnostiziert werden.
Die Behandlung hängt von der Ursache ab und kann Medikamente, Immunsuppressiva, eine Operation oder eine symptomatische Behandlung umfassen.
Mit einer frühzeitigen Diagnose und einer angemessenen Therapie können viele Hunde mit Muskelschwäche ein normales Leben führen.


Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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