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Campylobacter

Eine Darstellung von Campylobacter

Campylobacter sind Bakterien, die bei Hunden eine Infektionskrankheit namens Campylobakteriose auslösen können. Diese Krankheit äußert sich vor allem durch Durchfall, der manchmal blutig oder schleimig ist. In diesem Blogpost erfährst du mehr über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung dieser Erkrankung.

Was sind Campylobacter?

Campylobacter sind aerobe oder mikroaerophile, gramnegative, spiralförmige und bewegliche Stäbchenbakterien.
Sie kommen als Kommensalen in der Maulhöhle, dem Genitaltrakt und dem Darm von vielen Tieren vor, darunter auch Hunde.
Sie können aber auch in der Umwelt (z.
B.
in Wasser oder rohem Fleisch) vorkommen.

Es gibt verschiedene Arten von Campylobacter, die beim Hund wichtig sind:

  • Campylobacter jejuni: Dies ist die häufigste Art, die beim Hund eine Darmentzündung (Enteritis) verursacht.
  • Campylobacter upsaliensis: Diese Art ist weniger verbreitet, kann aber auch zu einer Enteritis führen.
  • Campylobacter fetus: Diese Art ist selten beim Hund, kann aber zu schweren extraintestinalen Erkrankungen wie Herz-, Blutgefäß- oder Nervenentzündungen führen.

Wie stecken sich Hunde mit Campylobacter an?

Hunde können sich mit Campylobacter anstecken, wenn sie mit dem Kot eines infizierten Tieres oder Menschen in Kontakt kommen.
Dies kann z.
B.
passieren, wenn sie an kontaminierten Gegenständen lecken oder schnüffeln, oder wenn sie infizierte Tiere (z.
B.
Vögel oder Würmer) fressen.

Eine weitere mögliche Infektionsquelle ist rohes oder unzureichend gekochtes Fleisch, vor allem Hühnerfleisch, Leber oder Kutteln.
Auch milchhaltiges Futter oder Wasser können mit Campylobacter verunreinigt sein.

Welche Symptome zeigen Hunde mit Campylobacter?

Die meisten Hunde zeigen keine Symptome, wenn sie Campylobacter in ihrem Darm haben.
Sie sind sogenannte asymptomatische Träger.
Manche Hunde können aber krank werden, vor allem junge Hunde unter 6 Monaten, die noch keinen ausreichenden Antikörperschutz haben.

Die Symptome einer Campylobakteriose sind:

  • Durchfall: Der Durchfall ist meist breiig bis wässrig und kann Blut oder Schleim enthalten.
    Er tritt meist akut auf und dauert etwa 10 Tage an.
  • Fieber: Die Körpertemperatur kann über 39°C steigen.
  • Bauchschmerzen: Der Bauch kann empfindlich sein und aufgebläht wirken.
  • Erbrechen: Manche Hunde müssen sich übergeben, was zu Flüssigkeitsverlust führen kann.
  • Appetitlosigkeit: Die Hunde fressen weniger oder gar nicht mehr.
  • Allgemeines Unwohlsein: Die Hunde sind schlapp, müde und lustlos.

In seltenen Fällen können auch extraintestinale Symptome auftreten, wie z.
B.
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Wie wird eine Campylobakteriose diagnostiziert?

Um eine Campylobakteriose zu diagnostizieren, muss der Tierarzt eine Kotprobe des Hundes untersuchen.
Dies kann auf verschiedene Weisen geschehen:

  • Direkter Erregernachweis: Mit einer speziellen Technik namens Polymerase-Kettenreaktion (PCR) kann das Erbgut der Bakterien im Kot nachgewiesen werden.
    Dies ist die schnellste und genaueste Methode.
  • Mikroskopischer Nachweis: Mit einem Dunkelfeld- oder Phasenkontrastmikroskop kann der Tierarzt die typischen spiralförmigen Bakterien im frischen Kotausstrich erkennen.
    Dies ist eine einfache und kostengünstige Methode, aber nicht sehr empfindlich.
  • Kultureller Nachweis: Mit einem speziellen Nährboden kann der Tierarzt die Bakterien aus dem Kot isolieren und vermehren.
    Dies ist eine sehr empfindliche Methode, aber auch zeitaufwendig und teuer.

Wie wird eine Campylobakteriose behandelt?

Die meisten Hunde mit Campylobakteriose erholen sich von selbst, ohne eine spezielle Behandlung zu benötigen.
Wichtig ist, dass sie genug Flüssigkeit aufnehmen, um einen Austrocknung (Dehydratation) zu vermeiden.
Dazu kann der Tierarzt dem Hund eine Infusion geben oder ihm ein spezielles Elektrolytgetränk verabreichen.

Wenn der Hund sehr krank ist oder extraintestinale Symptome hat, kann der Tierarzt ihm auch Antibiotika geben.
Die Wahl des Antibiotikums hängt von der Art des Bakteriums und seiner Empfindlichkeit ab.
Häufig verwendete Antibiotika sind z.
B.
Erythromycin, Metronidazol oder Enrofloxacin.

Zusätzlich kann der Tierarzt dem Hund auch andere Medikamente geben, um die Symptome zu lindern, wie z.
B.
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  • Schmerzmittel: Um die Bauchschmerzen zu reduzieren, kann der Tierarzt dem Hund ein nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR) wie z.
    B.
    Carprofen oder Meloxicam geben.
  • Probiotika: Um die Darmflora zu unterstützen, kann der Tierarzt dem Hund ein Präparat mit nützlichen Bakterien wie z.
    B.
    Enterococcus faecium oder Lactobacillus acidophilus geben.
  • Futterumstellung: Um den Darm zu schonen, kann der Tierarzt dem Hund ein leicht verdauliches Futter mit wenig Fett und Ballaststoffen empfehlen.

Wie kann man einer Campylobakteriose vorbeugen?

Um das Risiko einer Campylobakteriose zu verringern, sollte man einige Hygienemaßnahmen beachten, wie z.
B.
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  • Kot entfernen: Man sollte den Kot des Hundes regelmäßig aus dem Garten oder von öffentlichen Plätzen entfernen und entsorgen.
    Dabei sollte man Handschuhe tragen oder sich danach gründlich die Hände waschen.
  • Futterqualität kontrollieren: Man sollte dem Hund kein rohes oder verdorbenes Fleisch geben, sondern nur hochwertiges Futter aus vertrauenswürdigen Quellen.
    Wenn man dem Hund rohes Fleisch geben möchte, sollte man es vorher einfrieren oder abkochen.
  • Wasserqualität kontrollieren: Man sollte dem Hund kein stehendes oder verschmutztes Wasser geben, sondern nur frisches und sauberes Wasser aus einem sauberen Napf.
  • Kontakt mit infizierten Tieren vermeiden: Man sollte darauf achten, dass der Hund keinen Kontakt mit infizierten Tieren hat, vor allem mit Vögeln oder Nagetieren.
    Wenn der Hund solche Tiere gefressen hat, sollte man ihn zum Tierarzt bringen.

Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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