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Pyometra

Pyometra ist eine ernste Erkrankung, die bei Hündinnen auftreten kann. Dabei handelt es sich um eine bakterielle Infektion der Gebärmutter, die zu einer lebensbedrohlichen Eiteransammlung führen kann. In diesem Artikel erfährst du, was die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Pyometra sind und wie du vorbeugen kannst.

Was ist Pyometra?

Pyometra ist eine Entzündung der Gebärmutter, die durch Bakterien verursacht wird.
Die Bakterien gelangen meist über die Scheide in die Gebärmutter, vor allem während oder nach der Läufigkeit.
Die Läufigkeit ist die Phase im Zyklus der Hündin, in der sie fruchtbar ist und von Rüden gedeckt werden kann.
Während dieser Zeit produziert die Hündin das Hormon Progesteron, das die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet.
Wenn keine Befruchtung stattfindet, bleibt die Schleimhaut verdickt und bietet einen idealen Nährboden für Bakterien.
Die Bakterien vermehren sich in der Gebärmutter und produzieren Eiter, der sich in der Gebärmutterhöhle ansammelt.
Dies kann zu einer starken Ausdehnung der Gebärmutter führen, die auf die umliegenden Organe drückt und zu Schmerzen, Fieber und Kreislaufproblemen führt.
Wenn die Gebärmutter reißt oder sich öffnet, kann der Eiter in den Bauchraum oder in den Blutkreislauf gelangen und zu einer lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung oder Blutvergiftung führen.

Welche Symptome hat Pyometra?

Die Symptome von Pyometra können je nach Schweregrad und Stadium der Erkrankung variieren.
Die häufigsten Anzeichen sind:

Die Symptome treten meist innerhalb von vier bis acht Wochen nach der letzten Läufigkeit auf, können aber auch früher oder später auftreten.
Manche Hündinnen zeigen nur wenige oder gar keine Symptome, was die Diagnose erschweren kann.

Wie wird Pyometra diagnostiziert?

Wenn du eines oder mehrere der oben genannten Symptome bei deiner Hündin bemerkst, solltest du so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen.
Der Tierarzt wird deine Hündin gründlich untersuchen und einige Tests durchführen, um Pyometra auszuschließen oder zu bestätigen.
Dazu gehören:

  • eine Blutuntersuchung, um Entzündungszeichen, Anämie und Nierenfunktion zu überprüfen
  • eine Urinuntersuchung, um eine Harnwegsinfektion auszuschließen oder zu behandeln
  • eine Ultraschalluntersuchung, um die Größe und Form der Gebärmutter zu beurteilen und Eiteransammlungen zu erkennen
  • eine Röntgenaufnahme, um die Ausdehnung der Gebärmutter zu messen und andere Ursachen für einen geschwollenen Bauch auszuschließen
  • eine Gebärmutterpunktion, um eine Probe des Eiters zu entnehmen und die Bakterien zu identifizieren

Wie wird Pyometra behandelt?

Die Behandlung von Pyometra hängt vom Zustand der Hündin und dem Wunsch des Besitzers ab.
Die sicherste und effektivste Methode ist die chirurgische Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke (Kastration).
Dies ist ein Notfalleingriff, der so schnell wie möglich durchgeführt werden sollte, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren.
Die Hündin erhält vor, während und nach der Operation Antibiotika und Schmerzmittel.
Die Erholung dauert in der Regel einige Tage bis Wochen, je nachdem, wie schwer die Hündin erkrankt war.

Eine alternative Behandlungsmethode ist die medikamentöse Therapie, die nur in bestimmten Fällen angewendet werden kann.
Dabei wird die Hündin mit Hormonen behandelt, die die Gebärmutterkontraktionen anregen und den Eiter ausstoßen sollen.
Dies kann jedoch nur funktionieren, wenn die Gebärmutter noch nicht zu stark erweitert ist und der Gebärmutterhals noch offen ist.
Die medikamentöse Therapie ist weniger zuverlässig und birgt ein höheres Risiko für Nebenwirkungen und Rückfälle.
Außerdem muss die Hündin regelmäßig vom Tierarzt überwacht werden, um den Erfolg der Therapie zu beurteilen.
Wenn die medikamentöse Therapie nicht funktioniert oder Komplikationen auftreten, muss die Hündin trotzdem operiert werden.

Wie kann Pyometra vorgebeugt werden?

Die einzige sichere Methode, um Pyometra zu vermeiden, ist die Kastration der Hündin vor der ersten oder nach der letzten Läufigkeit.
Dadurch wird die Produktion von Progesteron gestoppt und die Gebärmutter wird nicht mehr auf eine Schwangerschaft vorbereitet.
Die Kastration hat außerdem viele andere Vorteile für die Gesundheit und das Verhalten der Hündin, wie zum Beispiel:

  • eine Verringerung des Risikos für Brustkrebs, Eierstockkrebs und Gebärmutterkrebs
  • eine Vermeidung von ungewollten Welpen und lästigen Rüden
  • eine Reduzierung von Aggressivität, Dominanz und Markierverhalten
  • eine Verbesserung der Lebensqualität und Lebenserwartung

Wenn du deine Hündin nicht kastrieren lassen möchtest oder kannst, solltest du sie regelmäßig vom Tierarzt untersuchen lassen und auf Anzeichen von Pyometra achten.
Wenn du deine Hündin decken lassen möchtest, solltest du dies nur unter fachkundiger Betreuung tun und nur mit gesunden und geimpften Rüden.

 

Pyometra ist eine ernste Erkrankung, die das Leben deiner Hündin gefährden kann.
Wenn du deine Hündin liebst und schützen möchtest, solltest du dich über die Vor- und Nachteile einer Kastration informieren und dich mit deinem Tierarzt beraten.
Je früher du handelst, desto besser sind die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung und eine schnelle Genesung.


Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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