Zum Hauptinhalt springen

Darm- oder Magendrehung

Eine Darstellung von Darm- oder Magendrehung

Eine Darm- oder Magendrehung ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die vor allem große Hunde mit tiefem Brustkorb betrifft. Dabei dreht sich der Magen oder der Darm um die eigene Achse und verhindert so die Durchblutung und die Entleerung. Wenn du die Symptome erkennst und schnell handelst, kannst du deinem Hund das Leben retten.

Was ist eine Darm- oder Magendrehung?

Eine Darm- oder Magendrehung ist eine Lageveränderung des Magens oder des Darms, die zu einer Abklemmung der Blutgefäße und Nerven führt.
Der Magen oder der Darm kann sich dabei um 90°, 180° oder sogar 360° drehen.
Dadurch werden der Mageneingang und der Magenausgang oder der Darmausgang blockiert.
Der Magen oder der Darm kann sich nicht mehr entleeren und bläht sich durch Gase auf.
Das führt zu starken Schmerzen, Schock und Organversagen.

Was sind die Ursachen einer Darm- oder Magendrehung?

Die genauen Ursachen einer Darm- oder Magendrehung sind nicht vollständig geklärt.
Es gibt aber einige Faktoren, die das Risiko erhöhen können:

  • Die Größe und Form des Hundes: Große Hunde mit tiefem Brustkorb haben mehr Platz für den Magen oder den Darm, der sich dadurch leichter verdrehen kann.
    Besonders anfällig sind zum Beispiel Deutsche Doggen, Bernhardiner, Deutsche Schäferhunde, Dobermänner, Neufundländer, Rottweiler oder Berner Sennenhunde.
  • Das Fressverhalten des Hundes: Wenn der Hund zu viel, zu schnell oder zu gierig frisst, kann er zu viel Luft schlucken oder sein Futter nicht richtig verdauen.
    Das kann zu einer Überladung und Aufblähung des Magens oder des Darms führen.
    Auch wenn der Hund nach dem Fressen herumtobt oder springt, kann er seinen Magen oder seinen Darm in Bewegung bringen und eine Drehung auslösen.
  • Das Futter des Hundes: Manche Futtersorten können zu einer vermehrten Gasbildung im Magen oder im Darm führen.
    Das gilt vor allem für nassfutterhaltige, fetthaltige oder schwer verdauliche Nahrungsmittel.
    Auch wenn der Hund häufig zwischen verschiedenen Futtersorten wechselt, kann das seine Verdauung durcheinanderbringen.
  • Das Geschlecht und Alter des Hundes: Männliche Hunde sind häufiger von einer Darm- oder Magendrehung betroffen als weibliche Hunde.
    Auch ältere Hunde haben ein höheres Risiko als jüngere Hunde.
  • Der Stresslevel des Hundes: Stress kann die Verdauung des Hundes beeinträchtigen und zu einer erhöhten Gasbildung im Magen oder im Darm führen.
    Stress kann zum Beispiel durch Angst, Aufregung, Schmerzen, Krankheiten oder Veränderungen in der Umgebung ausgelöst werden.

Was sind die Symptome einer Darm- oder Magendrehung?

Eine Darm- oder Magendrehung ist ein akuter Notfall, der innerhalb von wenigen Stunden zum Tod des Hundes führen kann.
Deshalb ist es wichtig, dass du die Symptome frühzeitig erkennst und sofort zum Tierarzt fährst.
Die Symptome können je nach Schweregrad variieren, aber typischerweise zeigen sich folgende Anzeichen:

  • Unruhe und Angst: Dein Hund wird unruhig und nervös.
    Er läuft hin und her, jammert, winselt oder heult.
  • Würgen und Erbrechen: Dein Hund versucht sich zu erbrechen, aber es kommt nichts heraus.
    Er würgt und speichelt vermehrt.
  • Aufgeblähter Bauch: Der Bauch deines Hundes wird hart und rund.
    Er spannt sich an und schmerzt bei Berührung.
  • Atemnot und Hecheln: Dein Hund atmet schwer und hechelt stark.
    Er kann auch blau anlaufen oder husten.
  • Schock und Bewusstlosigkeit: Dein Hund wird schwach, teilnahmslos oder bewusstlos.
    Seine Schleimhäute werden blass, seine Extremitäten werden kalt und sein Puls wird schwach.

Wie wird eine Darm- oder Magendrehung diagnostiziert?

Um eine Darm- oder Magendrehung zu diagnostizieren, wird der Tierarzt deinen Hund untersuchen und seine Vitalzeichen überprüfen.
Er wird auch seinen Bauch abtasten und abklopfen, um die Gasansammlung zu erkennen.
Um die Lage des Magens oder des Darms zu bestimmen, wird er eine Röntgenaufnahme oder eine Ultraschalluntersuchung machen.
Er wird auch Blutproben nehmen, um den Zustand der Organe zu beurteilen.

Wie wird eine Darm- oder Magendrehung behandelt?

Eine Darm- oder Magendrehung ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der eine sofortige tierärztliche Behandlung erfordert.
Die Behandlung besteht aus zwei Schritten:

  • Stabilisierung: Der Tierarzt wird deinen Hund mit Sauerstoff, Flüssigkeit und Schmerzmitteln versorgen, um seinen Kreislauf zu stabilisieren.
    Er wird auch versuchen, den Magen oder den Darm zu entlasten, indem er eine Sonde durch die Speiseröhre oder einen Schlauch durch die Bauchdecke einführt.
    Dadurch kann er das Gas ablassen und den Druck verringern.
  • Operation: Der Tierarzt wird deinen Hund unter Narkose operieren, um den Magen oder den Darm wieder in die richtige Position zu bringen.
    Er wird auch überprüfen, ob der Magen oder der Darm beschädigt ist und ob er Teile davon entfernen muss.
    Um eine erneute Drehung zu vermeiden, wird er den Magen oder den Darm an der Bauchwand festnähen.

Wie ist die Prognose einer Darm- oder Magendrehung?

Die Prognose einer Darm- oder Magendrehung hängt von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Zeitpunkt der Behandlung, dem Ausmaß der Drehung, dem Zustand der Organe und dem Auftreten von Komplikationen.
Je früher die Behandlung erfolgt, desto besser sind die Überlebenschancen des Hundes.
Allerdings kann es auch nach einer erfolgreichen Operation zu Komplikationen kommen, wie zum Beispiel Infektionen, Blutungen, Herzrhythmusstörungen oder Verdauungsproblemen.
Deshalb ist es wichtig, dass du deinen Hund nach der Operation gut beobachtest und dich an die Anweisungen des Tierarztes hältst.

Wie kann man einer Darm- oder Magendrehung vorbeugen?

Eine Darm- oder Magendrehung ist nicht immer vermeidbar, aber es gibt einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um das Risiko zu verringern:

  • Füttere deinen Hund mit hochwertigem Futter, das leicht verdaulich ist und keine Blähungen verursacht.
  • Teile die Tagesration deines Hundes in mehrere kleine Mahlzeiten auf und füttere ihn aus einem flachen Napf.
  • Vermeide es, deinen Hund vor oder nach dem Fressen zu stressen oder zu belasten.
    Lass ihn mindestens eine Stunde vor und nach dem Fressen ruhen.
  • Gib deinem Hund kein nassfutterhaltiges, fetthaltiges oder schwer verdauliches Futter als Leckerli oder Belohnung.
  • Wechsle nicht häufig zwischen verschiedenen Futtersorten und führe neue Futter langsam ein.
  • Lass deinen Hund regelmäßig untersuchen und impfen.
  • Lass deinen Hund kastrieren oder sterilisieren, wenn er nicht zur Zucht verwendet wird.
  • Lass deinen Hund operativ fixieren (Gastropexie), wenn er zu einer Risikogruppe gehört oder schon einmal eine Darm- oder Magendrehung hatte.

Eine Darm- oder Magendrehung ist eine ernste Erkrankung, die bei Hunden auftreten kann.
 


Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

Wir helfen dir den nächsten Tierarzt zu finden → Hier entlang