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Anaplasmen

Eine Darstellung von Anaplasmen

Anaplasmen sind Bakterien, die durch Zeckenstiche auf Hunde übertragen werden können. Sie können eine Infektionskrankheit namens Anaplasmose auslösen, die verschiedene Symptome verursachen kann. In diesem Artikel erfährst du, wie du Anaplasmose beim Hund erkennen, behandeln und vorbeugen kannst.

Was ist Anaplasmose?

Die Anaplasmose ist eine Infektionskrankheit des Hundes, die durch Bakterien der Gattung Anaplasma hervorgerufen wird.
Es gibt zwei Arten von Anaplasmen, die für Hunde relevant sind: Anaplasma phagocytophilum und Anaplasma platys.

Anaplasma phagocytophilum befällt die weißen Blutkörperchen (Granulozyten) des Hundes und wird in Europa am häufigsten durch die Zeckenart des Gemeinen Holzbocks übertragen.
Diese Erkrankung wurde früher auch als „Granulozytäre Ehrlichiose“ bezeichnet.

Anaplasma platys befällt die Blutplättchen (Thrombozyten) des Hundes und wird vor allem in Südeuropa, Afrika und Asien durch verschiedene Zeckenarten übertragen.
Diese Erkrankung wird auch als „Thrombozytäre Anaplasmose“ oder „Canine Cyclische Thrombozytopenie“ bezeichnet.

Wie erkennt man Anaplasmose beim Hund?

Die Symptome einer Anaplasmose beim Hund können je nach Art des Erregers, dem Immunstatus des Hundes und dem Vorhandensein von anderen Infektionen variieren.
Viele Hunde zeigen keine oder nur milde Symptome und erholen sich von selbst.
Andere Hunde können jedoch schwer erkranken und eine Behandlung benötigen.

Die Symptome einer Anaplasmose durch Anaplasma phagocytophilum können sein :

Die Symptome einer Anaplasmose durch Anaplasma platys können sein:

Wie wird Anaplasmose beim Hund diagnostiziert?

Um eine Anaplasmose beim Hund zu diagnostizieren, muss ein Tierarzt eine Blutprobe des Hundes untersuchen.
Dabei kann er verschiedene Methoden anwenden, wie zum Beispiel :

  • Mikroskopische Untersuchung: Dabei werden die Blutzellen unter dem Mikroskop betrachtet, um die Bakterien zu erkennen.
    Dies ist jedoch nicht immer zuverlässig, da die Bakterien nur in einem kurzen Zeitraum nach der Infektion sichtbar sind.
  • Serologische Untersuchung: Dabei wird das Blut auf Antikörper gegen die Bakterien getestet.
    Dies zeigt an, ob der Hund eine aktuelle oder frühere Infektion hatte.
    Allerdings kann es einige Wochen dauern, bis die Antikörper nachweisbar sind, und sie können auch bei geheilten Hunden noch lange bestehen bleiben.
  • Molekulare Untersuchung: Dabei wird das Blut auf das Erbgut (DNA) der Bakterien getestet.
    Dies ist die genaueste Methode, um eine aktive Infektion nachzuweisen.
    Allerdings ist sie auch teurer und aufwändiger als die anderen Methoden.

Wie wird Anaplasmose beim Hund behandelt?

Die Behandlung einer Anaplasmose beim Hund besteht in der Regel aus einer Antibiotikatherapie.
Dabei werden meist Medikamente aus der Gruppe der Tetracycline eingesetzt, wie zum Beispiel Doxycyclin.
Die Behandlungsdauer kann je nach Schweregrad der Erkrankung und dem Ansprechen des Hundes variieren, liegt aber meist zwischen 2 und 4 Wochen.

Neben der Antibiotikatherapie kann es auch notwendig sein, den Hund mit anderen Medikamenten oder Maßnahmen zu unterstützen, wie zum Beispiel :

Wie kann man Anaplasmose beim Hund vorbeugen?

Die beste Vorbeugung gegen Anaplasmose beim Hund ist die Vermeidung von Zeckenstichen.
Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel :

  • Zeckenschutzmittel: Diese können als Spot-on, Halsband, Tablette oder Spray angewendet werden und wirken gegen Zecken abwehrend oder abtötend.
    Sie sollten regelmäßig erneuert werden und nach den Anweisungen des Herstellers oder des Tierarztes verwendet werden.
  • Zeckenkontrolle: Diese besteht darin, den Hund täglich nach Zecken abzusuchen und diese gegebenenfalls mit einer geeigneten Zeckenzange zu entfernen.
    Dabei sollte man darauf achten, die Zecke möglichst nah an der Haut zu packen und sie nicht zu quetschen oder zu drehen, um eine Übertragung von Bakterien zu vermeiden.
  • Impfung: Es gibt eine Impfung gegen Anaplasma phagocytophilum für Hunde, die in einigen Ländern verfügbar ist.
    Sie kann als Teil eines Kombinationsimpfstoffs gegen mehrere durch Zecken übertragene Krankheiten verabreicht werden.
    Die Impfung sollte nach den Empfehlungen des Tierarztes durchgeführt werden.

Anaplasmose ist eine durch Zecken übertragene Infektionskrankheit des Hundes, die durch Bakterien der Gattung Anaplasma verursacht wird.
Sie kann verschiedene Symptome hervorrufen, die von mild bis schwer reichen können.
Die Diagnose erfolgt durch eine Blutuntersuchung und die Behandlung besteht meist aus einer Antibiotikatherapie.
Die Vorbeugung basiert auf dem Schutz des Hundes vor Zeckenstichen.


Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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