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Bluttransfusion

Eine Darstellung von Bluttransfusion

Bluttransfusionen sind eine lebensrettende Maßnahme für Hunde, die an Blutverlust, Anämie oder anderen schweren Erkrankungen leiden. In diesem Blogpost erfährst du, was eine Bluttransfusion ist, wann sie nötig ist, wie sie durchgeführt wird und welche Risiken sie birgt.

Was ist eine Bluttransfusion?

Eine Bluttransfusion ist die Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen von einem Spenderhund auf einen Empfängerhund.
Das Ziel ist es, den Blutvolumen, den Sauerstofftransport und die Gerinnungsfähigkeit des Empfängers zu verbessern.
Es gibt verschiedene Arten von Bluttransfusionen, je nachdem, welche Blutbestandteile übertragen werden:

  • Vollbluttransfusion: Dabei wird das gesamte Blut des Spenders übertragen, einschließlich der roten und weißen Blutkörperchen, der Blutplättchen und des Plasmas.
    Diese Art der Transfusion wird angewendet, wenn der Empfänger sowohl an einem Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie) als auch an einem Mangel an anderen Blutzellen oder Gerinnungsfaktoren leidet.
  • Erythrozytentransfusion: Dabei werden nur die roten Blutkörperchen des Spenders übertragen.
    Diese Art der Transfusion wird angewendet, wenn der Empfänger hauptsächlich an einer Anämie leidet, die durch einen starken Blutverlust oder eine Zerstörung der eigenen roten Blutkörperchen verursacht wird.
  • Plasma- oder Serumtransfusion: Dabei werden nur das Plasma oder das Serum des Spenders übertragen.
    Das Plasma ist der flüssige Teil des Blutes, der Wasser, Proteine, Elektrolyte und Gerinnungsfaktoren enthält.
    Das Serum ist das Plasma ohne die Gerinnungsfaktoren.
    Diese Art der Transfusion wird angewendet, wenn der Empfänger an einem Mangel an Gerinnungsfaktoren oder Proteinen leidet, die durch eine Lebererkrankung, eine Vergiftung oder eine Infektion verursacht werden.
  • Thrombozytentransfusion: Dabei werden nur die Blutplättchen des Spenders übertragen.
    Die Blutplättchen sind für die Blutgerinnung verantwortlich und verhindern das Ausbluten bei Verletzungen.
    Diese Art der Transfusion wird angewendet, wenn der Empfänger an einem Mangel an Blutplättchen leidet, der durch eine Immunreaktion, eine Infektion oder eine Medikamentennebenwirkung verursacht wird.

Wann ist eine Bluttransfusion nötig?

Eine Bluttransfusion kann in verschiedenen Situationen nötig sein, zum Beispiel:

  • Bei einem akuten oder chronischen Blutverlust durch Trauma, Operation, Tumorblutung oder Parasitenbefall.
  • Bei einer Anämie durch eine Zerstörung der eigenen roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie), die durch eine Immunreaktion, eine Infektion oder eine Medikamentennebenwirkung verursacht werden kann.
  • Bei einer Anämie durch eine verminderte Bildung der eigenen roten Blutkörperchen (aplastische Anämie), die durch eine Knochenmarkerkrankung, eine Chemotherapie oder eine Strahlentherapie verursacht werden kann.
  • Bei einer Gerinnungsstörung durch einen Mangel an Gerinnungsfaktoren oder Blutplättchen, die durch eine Lebererkrankung, eine Vergiftung, eine Infektion oder eine Medikamentennebenwirkung verursacht werden kann.

Die Entscheidung für eine Bluttransfusion hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Schweregrad der Erkrankung, dem Allgemeinzustand des Hundes und dem Vorhandensein von passendem Spenderblut.
Der Tierarzt wird vor einer Transfusion verschiedene Untersuchungen durchführen, um den Bedarf und die Verträglichkeit zu bestimmen.

Wie wird eine Bluttransfusion durchgeführt?

Eine Bluttransfusion wird in der Regel unter stationären Bedingungen in einer Tierklinik durchgeführt.
Der Spenderhund muss gesund sein und frei von Infektionskrankheiten, die über das Blut übertragen werden können, wie zum Beispiel Leishmaniose, Babesiose oder Ehrlichiose.
Der Spenderhund muss außerdem eine passende Blutgruppe haben, die mit der des Empfängerhundes kompatibel ist.
Es gibt acht verschiedene Blutgruppen bei Hunden, die mit den Buchstaben DEA (Dog Erythrocyte Antigen) bezeichnet werden.
Die häufigsten Blutgruppen sind DEA 1.
1, DEA 1.
2 und DEA 4.
Die Blutgruppe DEA 1.
1 ist die wichtigste, da sie die stärksten Immunreaktionen auslösen kann.
Ein Hund mit der Blutgruppe DEA 1.
1 kann nur Blut von einem anderen Hund mit der gleichen Blutgruppe erhalten, während ein Hund ohne diese Blutgruppe (DEA 1.
1 negativ) sowohl von einem DEA 1.
1 positiven als auch von einem DEA 1.
1 negativen Hund Blut erhalten kann.

Der Spenderhund wird vor der Transfusion sediert und an einen Venenkatheter angeschlossen, über den das Blut entnommen wird.
Das Blut wird in speziellen Beuteln gesammelt, die mit einer Antigerinnungslösung gefüllt sind, um das Verklumpen zu verhindern.
Das Blut kann entweder frisch oder gekühlt verwendet werden, je nachdem, welche Blutbestandteile benötigt werden.
Das gekühlte Blut kann bis zu sechs Wochen gelagert werden, verliert aber mit der Zeit an Wirksamkeit.

Der Empfängerhund wird ebenfalls an einen Venenkatheter angeschlossen, über den das Spenderblut langsam infundiert wird.
Die Transfusionsgeschwindigkeit hängt von der Größe des Hundes und dem Zustand des Kreislaufs ab.
Die Transfusion kann zwischen einer halben Stunde und mehreren Stunden dauern.
Während der Transfusion wird der Empfängerhund engmaschig überwacht, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Welche Risiken birgt eine Bluttransfusion?

Eine Bluttransfusion ist eine sichere und effektive Maßnahme, die vielen Hunden das Leben retten kann.
Allerdings gibt es auch einige Risiken, die berücksichtigt werden müssen:

  • Eine immunologische Reaktion: Dabei kommt es zu einer Abwehrreaktion des Immunsystems des Empfängers gegen das Spenderblut, die zu einer Zerstörung der übertragenen Blutzellen oder einer Schädigung der eigenen Organe führen kann.
    Die Symptome können Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen, Durchfall, Atemnot oder Schock sein.
    Diese Reaktion kann akut oder verzögert auftreten und ist meist auf eine Unverträglichkeit der Blutgruppen zurückzuführen.
    Um dies zu vermeiden, muss vor jeder Transfusion eine sorgfältige Blutgruppenbestimmung und eine Kreuzprobe durchgeführt werden.
  • Eine infektiöse Reaktion: Dabei kommt es zu einer Übertragung von Krankheitserregern vom Spender auf den Empfänger, die zu einer Infektion führen können.
    Die Symptome können Fieber, Lethargie, Appetitlosigkeit oder Anzeichen der jeweiligen Infektionskrankheit sein.
    Diese Reaktion kann je nach Inkubationszeit der Erreger sofort oder erst nach Tagen oder Wochen auftreten und ist meist auf eine unzureichende Untersuchung oder Testung des Spenderblutes zurückzuführen.
    Um dies zu vermeiden, muss vor jeder Transfusion ein umfassendes Screening des Spenderhundes auf Infektionskrankheiten durchgeführt werden.
  • Eine volumetrische Reaktion: Dabei kommt es zu einer Überlastung des Kreislaufs durch eine zu schnelle oder zu große Menge an Spenderblut, die zu einer Herzinsuffizienz oder einem Lungenödem führen kann.
    Die Symptome können Husten, Atemnot, Zyanose oder Herzrasen sein.
    Diese Reaktion kann während oder kurz nach der Transfusion auftreten und ist meist auf eine falsche Berechnung oder Überwachung der Transfusionsmenge oder -geschwindigkeit zurückzuführen.
     

Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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