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Altersamyloidose

Eine Darstellung von Altersamyloidose

Altersamyloidose ist eine Erkrankung, die vor allem ältere Hunde betrifft. Dabei lagern sich abnorme Proteine, sogenannte Amyloide, in verschiedenen Organen ab und stören ihre Funktion. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung dieser Krankheit.

Was ist Amyloidose?

Amyloidose ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, bei denen sich Amyloide im Körper anreichern.
Amyloide sind faserige Proteine, die normalerweise abgebaut und ausgeschieden werden.
Wenn dieser Prozess gestört ist, können sie sich zwischen den Zellen einlagern und das Gewebe schädigen.
Die Amyloidablagerungen können in einem oder mehreren Organen vorkommen und zu chronischen Beschwerden führen.

Es gibt verschiedene Formen von Amyloidose, die sich nach der Art des Amyloids und der Ursache unterscheiden.
Die häufigsten Formen bei Hunden sind:

  • Sekundäre Amyloidose (AA): Sie tritt als Folge von chronischen Entzündungen oder Infektionen auf, zum Beispiel bei Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz oder Leberentzündung.
    Dabei wird ein Akute-Phase-Protein namens Serum-Amyloid-A (SAA) vermehrt gebildet und in Amyloid umgewandelt.
  • Primäre Amyloidose (AL): Sie tritt ohne bekannte Vorerkrankung auf und wird durch eine Überproduktion von Leichtketten (LC) verursacht, die Bestandteile von Antikörpern sind.
    Diese Form ist bei Hunden sehr selten.
  • Familiäre Amyloidose (AF): Sie ist genetisch bedingt und betrifft vor allem bestimmte Rassen wie Shar Pei, Beagle oder Collie.
    Dabei wird ein fehlerhaftes Protein namens Transthyretin (TTR) gebildet und in Amyloid umgewandelt.
  • Altersamyloidose (AE): Sie entwickelt sich bei älteren Hunden und wird durch eine altersbedingte Abnahme der Proteinasen verursacht, die für den Abbau von Amyloiden zuständig sind.

Wie erkennt man Amyloidose?

Die Symptome von Amyloidose hängen davon ab, welche Organe betroffen sind.
Die häufigsten Organe sind die Nieren, die Leber, das Herz und der Verdauungstrakt.
Die Symptome können sehr unspezifisch sein und erst im fortgeschrittenen Stadium auftreten.
Mögliche Anzeichen sind:

Um die Diagnose zu stellen, muss der Tierarzt eine Gewebeprobe entnehmen und unter dem Mikroskop untersuchen.
Dabei kann er die typischen Amyloidablagerungen erkennen, die mit einer speziellen Färbung (Kongorot) hellrot erscheinen und im polarisierten Licht eine apfelgrüne Doppelbrechung zeigen.
Außerdem kann er Blut- und Urinuntersuchungen durchführen, um die Funktion der betroffenen Organe zu überprüfen.
Bei einigen Formen der Amyloidose kann auch ein Gentest hilfreich sein.

Wie behandelt man Amyloidose?

Leider gibt es keine Heilung für Amyloidose.
Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Grunderkrankung zu bekämpfen.
Dazu gehören:

  • Eine Futterumstellung auf eine proteinarme und salzarme Diät, um die Nieren zu entlasten
  • Die Gabe von Medikamenten zur Senkung des Blutdrucks, zur Verbesserung der Herzfunktion und zur Verhinderung von Blutgerinnseln
  • Die Gabe von Antibiotika oder Entzündungshemmern bei Infektionen oder Entzündungen
  • Die Gabe von Flüssigkeitstherapie bei Austrocknung
  • Die Gabe von Bluttransfusionen bei Blutungen
  • Die Gabe von Immunsuppressiva oder Chemotherapie bei primärer Amyloidose
  • Die Gabe von Tafamidis, einem Medikament, das die Bildung von TTR-Amyloid verhindert, bei familiärer Amyloidose

Die Prognose für Hunde mit Amyloidose ist meist schlecht, da die Erkrankung oft erst spät erkannt wird und die Organschäden irreversibel sind.
Die Lebenserwartung hängt von der Form, dem Stadium und der Therapie ab.
Bei sekundärer Amyloidose kann eine Besserung eintreten, wenn die Grunderkrankung erfolgreich behandelt wird.
Bei primärer und familiärer Amyloidose kann eine frühzeitige Diagnose und Therapie das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.
Bei Altersamyloidose kann eine gute Pflege und Unterstützung die Lebensqualität verbessern.

Wie kann man Amyloidose vorbeugen?

Die Vorbeugung von Amyloidose ist schwierig, da die Ursachen oft unbekannt oder nicht beeinflussbar sind.
Einige Maßnahmen, die helfen können, sind:

  • Eine regelmäßige Gesundheitskontrolle beim Tierarzt, um chronische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln
  • Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung, um Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Probleme zu vermeiden
  • Eine gute Hygiene und Impfung, um Infektionen zu vermeiden
  • Eine genetische Beratung und Untersuchung, wenn man einen Hund einer Risikorasse züchten möchte

Amyloidose ist eine ernste Erkrankung, die das Leben deines Hundes verkürzen kann.
Wenn du Anzeichen einer Amyloidose bei deinem Hund bemerkst, solltest du schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen.
Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Chancen, die Erkrankung zu kontrollieren und die Lebensqualität deines Hundes zu erhalten.


Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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