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Pneumokokken

Eine Darstellung von Pneumokokken

Pneumokokken sind Bakterien, die beim Menschen häufig Lungenentzündungen verursachen. Aber können sie auch Hunde infizieren? Und wie kann man seinen Vierbeiner vor einer Ansteckung schützen? In diesem Blogpost erfährst du alles, was du über Pneumokokken bei Hunden wissen solltest.

Was sind Pneumokokken?

Pneumokokken sind grampositive Bakterien der Art Streptococcus pneumoniae, die zu der Gruppe der Diplokokken gehören, also paarweise gelagert sind.
Sie besitzen eine Polysaccharidkapsel, die ihnen einen wichtigen Schutzfaktor gegen das Immunsystem bietet.
Es gibt über 97 verschiedene Serotypen von Pneumokokken, die sich in ihrer Kapselzusammensetzung unterscheiden.

Pneumokokken sind normalerweise Bewohner der Schleimhäute des Nasenrachens (Nasopharynx) von Menschen und Tieren.
Sie können aber auch in die Lunge oder ins Blut gelangen und dort schwere Infektionen auslösen.
Pneumokokken sind vor allem für Lungenentzündungen (Pneumonien) verantwortlich, können aber auch andere Erkrankungen wie Mittelohrentzündung (Otitis media), Hirnhautentzündung (Meningitis), Blutvergiftung (Sepsis) oder Gelenkentzündung (Arthritis) hervorrufen.

Wie können Hunde sich mit Pneumokokken anstecken?

Hunde können sich mit Pneumokokken auf verschiedenen Wegen anstecken.
Der häufigste ist die direkte Übertragung von Mensch zu Hund oder von Hund zu Hund durch Tröpfcheninfektion oder Schmierinfektion.
Das heißt, dass die Bakterien durch Husten, Niesen, Lecken oder Schnüffeln übertragen werden können.

Ein anderer möglicher Infektionsweg ist die endogene Infektion.
Das bedeutet, dass die Pneumokokken, die schon im Nasenrachen des Hundes vorhanden sind, in andere Körperregionen gelangen und dort eine Erkrankung auslösen.
Das kann zum Beispiel passieren, wenn das Immunsystem des Hundes geschwächt ist oder wenn er eine andere Infektion hat, die die Schleimhautbarriere beschädigt.

Welche Symptome zeigen Hunde mit einer Pneumokokken-Infektion?

Die Symptome einer Pneumokokken-Infektion bei Hunden hängen davon ab, welche Organe betroffen sind.
Die häufigste Erkrankung ist die Lungenentzündung, die sich durch Fieber, Husten, Atemnot, Appetitlosigkeit und Schwäche äußert.
Die Lungenentzündung kann sich auf einen oder mehrere Lungenlappen ausbreiten und zu schweren Komplikationen wie Lungenabszess oder Pleuraerguss führen.

Eine andere mögliche Erkrankung ist die Mittelohrentzündung, die sich durch Kopfschiefhaltung, Ohrenschütteln, Kratzen am Ohr und Schmerzen beim Berühren des Ohres bemerkbar macht.
Die Mittelohrentzündung kann zu einer Ruptur des Trommelfells oder zu einer Ausbreitung der Infektion ins Innenohr führen.

Eine seltene aber gefährliche Erkrankung ist die Hirnhautentzündung, die sich durch Fieber, Nackensteifigkeit, Krämpfe, Bewusstseinsstörungen und neurologische Ausfälle zeigt.
Die Hirnhautentzündung kann zu bleibenden Schäden am Gehirn oder zum Tod führen.

Wie wird eine Pneumokokken-Infektion bei Hunden diagnostiziert?

Die Diagnose einer Pneumokokken-Infektion bei Hunden basiert auf der Anamnese, der klinischen Untersuchung und dem Nachweis der Bakterien in den betroffenen Organen.
Dazu können verschiedene Methoden angewendet werden, wie zum Beispiel:

  • Abstrich oder Tupferprobe aus dem Nasenrachen, dem Ohr oder dem Auge
  • Blutkultur oder Liquorkultur
  • Röntgenaufnahme oder Ultraschalluntersuchung der Lunge
  • Punktion oder Biopsie des Lungen- oder Pleuragewebes
  • PCR oder ELISA zum Nachweis des Pneumokokken-Antigens

Wie wird eine Pneumokokken-Infektion bei Hunden behandelt?

Die Behandlung einer Pneumokokken-Infektion bei Hunden richtet sich nach der Schwere und dem Ort der Erkrankung.
Die wichtigste Maßnahme ist die Gabe von Antibiotika, die gegen die Pneumokokken wirksam sind.
Dazu gehören zum Beispiel:

Die Antibiotika müssen über einen längeren Zeitraum (mindestens 10 bis 14 Tage) verabreicht werden, um eine vollständige Ausheilung zu gewährleisten.
Die Dosierung und die Art der Verabreichung (oral, intravenös oder intramuskulär) hängen von dem Zustand des Hundes und dem Rat des Tierarztes ab.

Neben den Antibiotika können auch andere unterstützende Maßnahmen erforderlich sein, wie zum Beispiel:

  • Schmerzmittel und Entzündungshemmer
  • Hustenstiller und Schleimlöser
  • Infusionen und Elektrolyte
  • Sauerstofftherapie und Beatmung
  • Chirurgische Eingriffe wie Drainage oder Entfernung von Abszessen

Wie kann man eine Pneumokokken-Infektion bei Hunden vorbeugen?

Die Vorbeugung einer Pneumokokken-Infektion bei Hunden ist nicht immer möglich, da die Bakterien weit verbreitet sind und auch gesunde Tiere besiedeln können.
Es gibt aber einige Maßnahmen, die das Risiko einer Ansteckung verringern können, wie zum Beispiel:

  • Vermeidung von engem Kontakt mit infizierten Menschen oder Tieren
  • Hygienische Maßnahmen wie regelmäßiges Waschen der Hände und desinfizieren von Gegenständen, die mit dem Hund in Berührung kommen
  • Stärkung des Immunsystems durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Stressreduktion
  • Impfung gegen Pneumokokken

Es gibt verschiedene Impfstoffe gegen Pneumokokken, die für Menschen entwickelt wurden und auch für Hunde zugelassen sind.
Die Impfung schützt aber nicht gegen alle Serotypen von Pneumokokken und muss regelmäßig aufgefrischt werden.
Die Impfung ist vor allem für Hunde empfohlen, die ein erhöhtes Risiko für eine Pneumokokken-Infektion haben, wie zum Beispiel:

  • Junge oder alte Hunde
  • Hunde mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Niereninsuffizienz oder Herzschwäche
  • Hunde mit Immunschwäche oder unter Immunsuppression
  • Hunde mit anatomischen Fehlbildungen wie Gaumenspalte oder Brachyzephalie

Die Entscheidung über die Impfung sollte immer in Absprache mit dem Tierarzt getroffen werden, der die Vor- und Nachteile sowie die möglichen Nebenwirkungen abwägen kann.

 

Pneumokokken sind Bakterien, die beim Menschen häufig Lungenentzündungen verursachen.
Sie können aber auch Hunde infizieren und verschiedene Erkrankungen auslösen.
Die Diagnose erfolgt durch den Nachweis der Bakterien in den betroffenen Organen.
 


Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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