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Lyme-Borreliose

Lyme-Borreliose ist eine ernste Krankheit, die durch Zecken übertragen wird. Sie kann verschiedene Symptome verursachen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes beeinträchtigen können. In diesem Artikel erfährst du, was Lyme-Borreliose ist, wie sie sich äußert, wie sie diagnostiziert und behandelt wird und wie du deinen Hund davor schützen kannst.

Was ist Lyme-Borreliose?

Lyme-Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien der Gattung Borrelia ausgelöst wird.
Diese Bakterien leben im Darm von Zecken, die sie beim Blutsaugen auf Hunde oder andere Tiere übertragen können.
Die häufigste Zeckenart, die Lyme-Borreliose überträgt, ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), der in ganz Deutschland vorkommt.

Die Borrelien gelangen durch den Zeckenbiss in den Blutkreislauf des Hundes und können sich dort vermehren und ausbreiten.
Sie können verschiedene Organe und Gewebe befallen, wie zum Beispiel die Gelenke, die Haut, das Herz, die Nieren oder das Nervensystem.
Die Folge sind Entzündungen und Schäden, die zu verschiedenen Beschwerden führen können.

Wie erkennt man Lyme-Borreliose beim Hund?

Die Symptome einer Lyme-Borreliose beim Hund können sehr unterschiedlich sein und variieren je nach betroffenem Organ oder Gewebe.
Sie treten meist erst mehrere Wochen oder Monate nach dem Zeckenbiss auf, da die Borrelien eine lange Inkubationszeit haben.
Manche Hunde zeigen auch gar keine Symptome oder nur sehr milde, die leicht übersehen werden können.

Die häufigsten Symptome einer Lyme-Borreliose beim Hund sind:

  • Fieber: Der Hund hat eine erhöhte Körpertemperatur, die über 39°C liegt.
    Er kann auch zittern, frösteln oder apathisch wirken.
  • Lahmheit: Der Hund humpelt oder zeigt Schmerzen an einem oder mehreren Gelenken.
    Die Lahmheit kann wechselnd auftreten und sich von einem Bein zum anderen verlagern.
    Die Gelenke können auch geschwollen oder warm sein.
  • Appetitlosigkeit: Der Hund frisst weniger oder gar nicht mehr.
    Er kann auch Gewicht verlieren oder abgemagert wirken.
  • Müdigkeit: Der Hund ist schlapp, lustlos oder schläfrig.
    Er zeigt weniger Interesse an Spielen oder Spaziergängen.
  • Hautveränderungen: Der Hund hat Hautausschläge, Rötungen, Schwellungen oder Haarausfall an der Stelle des Zeckenbisses oder an anderen Körperstellen.

In seltenen Fällen können auch schwerwiegendere Symptome auftreten, wie zum Beispiel:

Wie wird Lyme-Borreliose beim Hund diagnostiziert?

Wenn du bei deinem Hund eines oder mehrere der genannten Symptome bemerkst, solltest du so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen.
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um mögliche Folgeschäden zu vermeiden.

Der Tierarzt wird deinen Hund zunächst gründlich untersuchen und dir Fragen zu seiner Vorgeschichte stellen.
Er wird zum Beispiel wissen wollen, ob dein Hund Kontakt zu Zecken hatte, ob er geimpft ist oder ob er andere Erkrankungen hat.

Um eine Lyme-Borreliose beim Hund festzustellen, gibt es verschiedene Diagnosemethoden, die der Tierarzt anwenden kann.
Die häufigste Methode ist ein Bluttest, bei dem nach Antikörpern gegen die Borrelien gesucht wird.
Antikörper sind Abwehrstoffe, die der Hundekörper bildet, um die Bakterien zu bekämpfen.
Ein positiver Bluttest bedeutet, dass der Hund eine Infektion mit Borrelien hat oder hatte.

Allerdings ist ein Bluttest nicht immer aussagekräftig, da nicht alle Hunde Antikörper bilden oder diese erst spät nachweisbar sind.
Außerdem kann ein positiver Bluttest auch auf eine frühere Infektion hinweisen, die bereits ausgeheilt ist oder keine Symptome verursacht hat.
Daher sollte der Bluttest immer in Verbindung mit den klinischen Symptomen und anderen Untersuchungen interpretiert werden.

Eine andere Methode ist ein Gelenkpunktat, bei dem eine kleine Menge Flüssigkeit aus einem entzündeten Gelenk entnommen wird.
Diese Flüssigkeit wird dann unter dem Mikroskop oder mit speziellen Tests auf Borrelien untersucht.
Ein positiver Gelenkpunktat bedeutet, dass die Gelenkentzündung durch Borrelien verursacht wird.

Eine weitere Methode ist eine Gewebebiopsie, bei der eine kleine Probe von Haut, Niere oder Nervengewebe entnommen wird.
Diese Probe wird dann unter dem Mikroskop oder mit speziellen Tests auf Borrelien untersucht.
Eine positive Gewebebiopsie bedeutet, dass das betroffene Gewebe von Borrelien befallen ist.

Wie wird Lyme-Borreliose beim Hund behandelt?

Die Behandlung einer Lyme-Borreliose beim Hund besteht in der Regel aus der Verabreichung von Antibiotika, die die Bakterien abtöten sollen.
Die Antibiotika werden meist als Tabletten oder Spritzen verabreicht und müssen über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, um eine vollständige Ausheilung zu gewährleisten.
Die Dauer und die Art der Antibiotika-Therapie hängen vom Schweregrad der Erkrankung und dem betroffenen Organ ab.

Neben den Antibiotika können auch begleitende Maßnahmen empfohlen werden, um die Symptome zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen.
Dazu gehören zum Beispiel:

  • Entzündungshemmer: Diese Medikamente wirken gegen Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken oder anderen Organen.
  • Schmerzmittel: Diese Medikamente wirken gegen akute Schmerzen, die durch die Entzündungen verursacht werden.
  • Diät: Eine spezielle Diät kann helfen, die Nierenfunktion zu verbessern oder zu erhalten, wenn diese durch die Borrelien geschädigt wurden.
  • Ruhe: Eine ausreichende Ruhe kann helfen, den Hundekörper zu schonen und zu regenerieren.
  • Physiotherapie: Eine gezielte Physiotherapie kann helfen, die Beweglichkeit und die Muskulatur der Gelenke zu erhalten oder zu verbessern.

Die Prognose einer Lyme-Borreliose beim Hund hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Zeitpunkt der Diagnose, dem Stadium der Erkrankung, dem betroffenen Organ und der Ansprechbarkeit auf die Behandlung.
In vielen Fällen kann eine vollständige Genesung erreicht werden, wenn die Therapie frühzeitig begonnen wird und konsequent durchgeführt wird.
In einigen Fällen können jedoch auch bleibende Schäden oder Folgeerkrankungen auftreten, wie zum Beispiel chronische Gelenkentzündungen, Nierenversagen oder Nervenschäden.

Wie kann man Lyme-Borreliose beim Hund vorbeugen?

Die beste Vorbeugung gegen Lyme-Borreliose beim Hund ist es, Zeckenbisse zu vermeiden oder zu reduzieren.
Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel:

  • Zeckenschutzmittel: Es gibt verschiedene Produkte, die Zecken vom Hund fernhalten oder abtöten sollen.
    Dazu gehören zum Beispiel Halsbänder, Spot-ons oder Tabletten, die Wirkstoffe enthalten, die Zecken abschrecken oder tötet.

Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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