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Chondrodysplasie

Eine Darstellung von Chondrodysplasie

Chondrodysplasie ist eine Erkrankung, die die Entwicklung der Knochen und Knorpel bei Hunden beeinträchtigt. Sie kann zu verschiedenen Symptomen wie Kleinwuchs, Gelenkproblemen, Wirbelsäulenverformungen und Schmerzen führen. In diesem Blogpost erfährst du mehr über die Ursachen, die Diagnose und die Behandlungsmöglichkeiten von Chondrodysplasie bei Hunden.

Was ist Chondrodysplasie?

Chondrodysplasie ist ein Oberbegriff für verschiedene genetische Störungen, die die Bildung von Knochen und Knorpel verhindern oder stören.
Diese Störungen können entweder autosomal-rezessiv oder autosomal-dominant vererbt werden.
Das bedeutet, dass ein Hund entweder zwei defekte Gene von beiden Elternteilen oder ein defektes Gen von einem Elternteil erben muss, um die Erkrankung zu entwickeln.

Die Knochen und Knorpel sind wichtige Bestandteile des Skelettsystems, das dem Körper Stabilität und Beweglichkeit verleiht.
Die Knochen bestehen aus einem harten äußeren Teil, der Kortikalis, und einem weichen inneren Teil, dem Mark.
Die Knorpel sind flexible Gewebe, die die Enden der Knochen bedecken und als Stoßdämpfer zwischen den Gelenken fungieren.
Die Knochen und Knorpel wachsen durch einen Prozess namens Ossifikation, bei dem sich spezielle Zellen, die Chondrozyten, in Osteoblasten umwandeln und Knochengewebe bilden.

Bei Hunden mit Chondrodysplasie ist dieser Prozess gestört, was zu einer unzureichenden oder abnormalen Ossifikation führt.
Dies kann dazu führen, dass die Knochen zu kurz, zu dünn oder zu brüchig werden.
Die Knorpel können ebenfalls betroffen sein und zu dick oder zu dünn werden.
Die Folge ist eine Verformung des Skeletts, die je nach Schweregrad und betroffenen Körperteilen variieren kann.

Welche Symptome hat Chondrodysplasie?

Die Symptome von Chondrodysplasie können je nach Art der genetischen Störung, dem Alter des Hundes und dem Ausmaß der Skelettverformung variieren.
Einige der häufigsten Symptome sind:

  • Kleinwuchs: Hunde mit Chondrodysplasie haben oft eine geringere Körpergröße als normal.
    Dies kann sich auf alle vier Gliedmaßen oder nur auf die Vorder- oder Hinterbeine auswirken.
    Die Pfoten können ebenfalls kleiner sein als normal.
  • Gelenkprobleme: Hunde mit Chondrodysplasie können an Arthritis leiden, einer Entzündung der Gelenke, die Schmerzen, Schwellungen und Steifheit verursacht.
    Dies kann die Beweglichkeit und Lebensqualität des Hundes beeinträchtigen.
  • Wirbelsäulenverformungen: Hunde mit Chondrodysplasie können eine abnormale Krümmung der Wirbelsäule haben, die als Skoliose bezeichnet wird.
    Dies kann zu Rückenschmerzen, Nervenkompressionen und neurologischen Problemen führen.
  • Atemprobleme: Hunde mit Chondrodysplasie können eine Verengung der Atemwege haben, die als Brachyzephalie bezeichnet wird.
    Dies kann zu Schnarchen, Hecheln, Husten und Atemnot führen.
  • Augenprobleme: Hunde mit Chondrodysplasie können eine Veränderung der Augenform haben, die als Exophthalmus bezeichnet wird.
    Dies kann zu Trockenheit, Reizung, Entzündung und Infektion der Augen führen.

Welche Rassen sind anfällig für Chondrodysplasie?

Chondrodysplasie ist eine erbliche Erkrankung, die bestimmte Rassen häufiger betrifft als andere.
Einige der Rassen, die für Chondrodysplasie prädisponiert sind, sind:

Diese Rassen haben oft ein charakteristisches Aussehen, das als "Achondroplasie-Typ" bezeichnet wird.
Dies bedeutet, dass sie kurze Beine, einen langen Körper, einen großen Kopf und eine flache Schnauze haben.
Dieses Aussehen ist das Ergebnis einer selektiven Zucht, die die Expression eines bestimmten Gens fördert, das für Chondrodysplasie verantwortlich ist.
Dieses Gen wird als Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptor 3 (FGFR3) bezeichnet und reguliert die Ossifikation der Knochen.

Es gibt jedoch auch andere Formen von Chondrodysplasie, die andere Gene betreffen und andere Rassen beeinflussen können.
Einige Beispiele sind:

  • Chondrodysplasie vom Typ Grebe: Diese Form betrifft vor allem den Norwegischen Lundehund und führt zu einer Verkürzung der Gliedmaßen, einer Vergrößerung der Pfoten und einer Polydaktylie (mehr als fünf Zehen pro Pfote).
  • Chondrodysplasie vom Typ Schmid: Diese Form betrifft vor allem den Labrador Retriever und führt zu einer Verkürzung der Gliedmaßen, einer Verbreiterung der Brust und einer Verdickung der Knorpel.
  • Chondrodysplasie vom Typ McNab: Diese Form betrifft vor allem den McNab Shepherd und führt zu einer Verkürzung der Gliedmaßen, einer Verbreiterung des Schädels und einer Verformung der Wirbelsäule.

Wie wird Chondrodysplasie diagnostiziert?

Die Diagnose von Chondrodysplasie basiert auf einer Kombination von klinischen Anzeichen, Rassegeschichte, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren.
Ein Tierarzt kann folgende Schritte unternehmen, um die Erkrankung zu diagnostizieren:

  • Eine Anamnese erheben: Der Tierarzt wird Fragen zum Alter, zur Rasse, zum Geschlecht, zur Herkunft und zu den Symptomen des Hundes stellen.
    Dies kann helfen, die Wahrscheinlichkeit einer genetischen Störung zu bestimmen.
  • Eine körperliche Untersuchung durchführen: Der Tierarzt wird den Hund auf Anzeichen von Kleinwuchs, Gelenkproblemen, Wirbelsäulenverformungen, Atemproblemen und Augenproblemen untersuchen.
    Er wird auch die Länge, den Umfang und die Form der Gliedmaßen messen und vergleichen.
  • Bildgebende Verfahren anwenden: Der Tierarzt kann Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder Computertomographie (CT) verwenden, um die Struktur und Dichte der Knochen und Knorpel zu beurteilen.
    Dies kann helfen, den Grad der Ossifikationsstörung zu bestimmen.
  • Genetische Tests durchführen: Der Tierarzt kann eine Blutprobe oder eine Gewebeprobe entnehmen und an ein Labor schicken, um nach dem Vorhandensein von Mutationen in den Genen zu suchen, die für Chondrodysplasie verantwortlich sind.
    Dies kann helfen, die Art der genetischen Störung zu identifizieren.

Wie wird Chondrodysplasie behandelt?

Die Behandlung von Chondrodysplasie hängt von der Schwere der Symptome und dem Allgemeinzustand des Hundes ab.
Es gibt keine Heilung für die Erkrankung, aber es gibt Möglichkeiten, die Lebensqualität des Hundes zu verbessern und Komplikationen zu vermeiden.
Einige der möglichen Behandlungsoptionen sind:

  • Schmerzmittel: Der Tierarzt kann nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) oder Opioide verschreiben, um die Schmerzen und Entzündungen in den Gelenken zu lindern.
    Diese Medikamente müssen jedoch mit Vorsicht angewendet werden, da sie Nebenwirkungen wie Magengeschwüre oder Nierenschäden verursachen können.
  • Physiotherapie: Der Tierarzt kann eine Reihe von Übungen empfehlen.

Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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