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Cerebrospinalflüssigkeit

Eine Darstellung von Cerebrospinalflüssigkeit

Cerebrospinalflüssigkeit (CSF) ist eine klare, farblose Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark deines Hundes umgibt und schützt. Sie dient auch als Transportmittel für Nährstoffe und Abfallprodukte zwischen dem Blut und dem Nervensystem. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Funktion, die Untersuchung und die Erkrankungen der CSF bei Hunden.

Funktion der CSF

Die CSF hat mehrere wichtige Funktionen für das Nervensystem deines Hundes.
Sie:

  • Polstert das Gehirn und das Rückenmark vor Stößen und Verletzungen
  • Reguliert den Druck im Schädel und im Wirbelkanal
  • Schützt vor Infektionen und Entzündungen
  • Liefert Sauerstoff, Glukose und andere Nährstoffe an die Nervenzellen
  • Entfernt Abfallprodukte und Toxine aus dem Nervensystem

Die CSF wird ständig in speziellen Zellen, den Plexus choroideus, produziert, die sich in den Ventrikeln (Hohlräumen) des Gehirns befinden.
Von dort aus zirkuliert sie durch das Gehirn, den Wirbelkanal und den Subarachnoidalraum (der Raum zwischen den Hirnhäuten).
Die CSF wird dann in den Venen resorbiert, die sich an der Oberfläche des Gehirns befinden.

Untersuchung der CSF

Die Untersuchung der CSF kann wichtige Informationen über den Gesundheitszustand des Nervensystems deines Hundes liefern.
Dazu wird eine kleine Menge CSF aus dem Wirbelkanal oder dem Schädel entnommen, meist unter Narkose oder Sedierung.
Dieser Vorgang wird als Lumbalpunktion oder Zisternalpunktion bezeichnet.
Die entnommene CSF wird dann im Labor auf verschiedene Parameter untersucht, wie zum Beispiel:

  • Farbe und Klarheit: Die CSF sollte klar und farblos sein.
    Eine Trübung oder Verfärbung kann auf eine Infektion, eine Blutung oder eine Entzündung hinweisen.
  • Zellzahl und Differenzierung: Die CSF sollte nur wenige Zellen enthalten, hauptsächlich Lymphozyten (eine Art weißer Blutkörperchen).
    Eine erhöhte Zellzahl oder eine Veränderung der Zellarten kann auf eine Infektion, eine Entzündung, eine Tumorerkrankung oder eine Autoimmunerkrankung hinweisen.
  • Protein: Die CSF sollte einen niedrigen Proteingehalt haben.
    Ein erhöhter Proteingehalt kann auf eine gestörte Blut-Hirn-Schranke, eine Entzündung, eine Infektion oder eine Tumorerkrankung hinweisen.
  • Glukose: Die CSF sollte einen ähnlichen Glukosegehalt wie das Blut haben.
    Ein erniedrigter Glukosegehalt kann auf eine bakterielle Infektion oder eine Tumorerkrankung hinweisen.
  • Bakteriologische Kultur und Empfindlichkeit: Die CSF sollte steril sein.
    Eine bakterielle Kultur kann das Vorhandensein von Bakterien nachweisen und deren Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika bestimmen.
  • Zytologie: Die Zytologie ist die mikroskopische Untersuchung der Zellen in der CSF.
    Sie kann Hinweise auf die Art und den Ursprung einer Erkrankung geben, wie zum Beispiel eine Entzündung, eine Infektion oder eine Tumorerkrankung.

Erkrankungen der CSF bei Hunden

Es gibt verschiedene Erkrankungen, die die CSF bei Hunden beeinflussen können.
Einige davon sind:

  • Meningitis: Eine Entzündung der Hirnhäute, die meist durch eine bakterielle Infektion verursacht wird.
    Die Symptome können Fieber, Nackenschmerzen, Steifheit, Krämpfe und Bewusstseinsstörungen sein.
    Die Behandlung besteht aus Antibiotika und entzündungshemmenden Medikamenten.
  • Enzephalitis: Eine Entzündung des Gehirns, die meist durch eine virale Infektion verursacht wird.
    Die Symptome können Fieber, Kopfschmerzen, Verhaltensänderungen, Krämpfe und Bewusstseinsstörungen sein.
    Die Behandlung besteht aus antiviralen und entzündungshemmenden Medikamenten.
  • Hydrozephalus: Eine Ansammlung von überschüssiger CSF im Gehirn, die zu einem erhöhten Druck im Schädel führt.
    Die Ursachen können angeboren oder erworben sein.
    Die Symptome können eine vergrößerte Fontanelle (die weiche Stelle auf dem Kopf von Welpen), eine vergrößerte Stirn, eine verminderte Intelligenz, Sehstörungen und Krämpfe sein.
    Die Behandlung besteht aus der Ableitung der überschüssigen CSF durch einen Shunt oder einer medikamentösen Therapie.
  • Rückenmarksverletzung: Eine Schädigung des Rückenmarks durch einen Unfall, einen Stich, einen Tumor oder eine Entzündung.
    Die Symptome können Schmerzen, Lähmungen, Inkontinenz und Schock sein.
    Die Behandlung besteht aus der Stabilisierung des Patienten, der Schmerzlinderung und der chirurgischen oder medikamentösen Therapie.

Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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