Otterhund

Der Otterhund ist eine der seltensten Hunderassen der Welt. Er wurde ursprünglich in England gezüchtet, um Otter zu jagen und zu vertreiben. Heute ist er ein freundlicher und verspielter Familienhund, der aber viel Bewegung und Pflege braucht.

Die Geschichte des Otterhunds

Der Otterhund ist eine sehr alte Hunderasse, die schon im Mittelalter in England existierte. Er wurde von Jägern eingesetzt, um Otter aufzuspüren und aus ihren Verstecken zu treiben. Die Otter waren damals eine Bedrohung für die Fischbestände und wurden daher gejagt. Der Otterhund musste sowohl an Land als auch im Wasser schnell und ausdauernd sein. Er hat deshalb einen kräftigen Körperbau, lange Beine, große Pfoten und ein wasserdichtes Fell.

Der Otterhund war lange Zeit ein beliebter Jagdhund, bis die Otterjagd im 20. Jahrhundert verboten wurde. Danach wurde die Hunderasse fast ausgestorben, da sie keinen Zweck mehr erfüllte. Nur wenige Züchter hielten die Rasse am Leben und versuchten, sie als Begleithunde zu etablieren. Heute gibt es nur noch etwa 600 Otterhunde weltweit, davon etwa 100 in Deutschland.

Der Charakter des Otterhunds Der Otterhund ist ein fröhlicher und freundlicher Hund, der Menschen und andere Tiere liebt. Er ist sehr loyal und anhänglich zu seiner Familie, aber auch selbstbewusst und eigenständig. Er braucht viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung, sonst kann er sich langweilen und unerwünschte Verhaltensweisen entwickeln. Er ist kein Hund für Anfänger oder für Menschen, die wenig Zeit haben.

Der Otterhund ist sehr intelligent und lernfähig, aber auch stur und eigensinnig. Er lässt sich nicht gerne etwas befehlen, sondern braucht eine konsequente und liebevolle Erziehung. Er reagiert gut auf positive Verstärkung und Lob, aber nicht auf Härte oder Strafe. Er ist kein Wachhund, sondern eher ein Gesellschaftshund, der gerne mit seiner Familie zusammen ist.

Der Otterhund hat einen starken Jagdtrieb, der sich vor allem im Wasser zeigt. Er liebt es, zu schwimmen und zu tauchen, und kann stundenlang im Wasser bleiben. Er sollte daher immer unter Aufsicht sein, wenn er in der Nähe von Gewässern ist. Er kann auch andere Tiere jagen, wenn er nicht gut sozialisiert ist. Er sollte daher schon als Welpe an andere Hunde, Katzen und Kleintiere gewöhnt werden.

Das Aussehen des Otterhunds Der Otterhund ist ein großer und kräftiger Hund mit einem rauen und dichten Fell. Er hat eine Schulterhöhe von etwa 60 bis 70 cm und ein Gewicht von etwa 30 bis 50 kg. Sein Fell ist meist braun oder schwarz mit weißen Abzeichen, aber es gibt auch andere Farben wie grau oder rot. Sein Fell ist wasserdicht und isoliert ihn vor Kälte und Nässe. Er hat einen langen Kopf mit einem breiten Schädel, einem ausgeprägten Stop und einer großen Nase. Seine Ohren sind lang und hängend, seine Augen sind dunkelbraun oder haselnussfarben. Sein Schwanz ist lang und buschig.

Der Otterhund hat einen eleganten und harmonischen Gang, der an einen Bären erinnert. Er hat eine gute Kondition und Ausdauer, die ihm bei der Jagd zugute kam.

Die Pflege des Otterhunds Der Otterhund braucht viel Pflege für sein Fell. Er sollte mindestens einmal pro Woche gründlich gebürstet werden, um Verfilzungen zu vermeiden. Sein Fell sollte nicht geschoren werden, da es ihn vor Witterungseinflüssen schützt. Er sollte nur gebadet werden, wenn er sehr schmutzig ist oder schlecht riecht. Seine Ohren sollten regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden, um Entzündungen vorzubeugen. Seine Krallen sollten bei Bedarf geschnitten werden.

Der Otterhund braucht viel Bewegung und Beschäftigung. Er sollte mindestens zwei Stunden pro Tag spazieren gehen, am besten in abwechslungsreichen Gebieten mit Wasser. Er liebt es, zu schwimmen, zu spielen und zu apportieren. Er sollte auch geistig gefordert werden, zum Beispiel mit Such- oder Denkspielen. Er ist kein Hund für die Wohnung oder für die Stadt, sondern braucht viel Platz und einen Garten.

Der Otterhund braucht eine ausgewogene und hochwertige Ernährung, die seinem Energiebedarf entspricht. Er sollte nicht überfüttert werden, da er zu Übergewicht neigen kann. Er sollte immer frisches Wasser zur Verfügung haben.

Die Gesundheit des Otterhunds Der Otterhund ist eine robuste und gesunde Hunderasse, die eine Lebenserwartung von etwa 10 bis 12 Jahren hat. Er hat jedoch einige genetische Erkrankungen, die bei ihm häufiger auftreten können. Dazu gehören:

Hüftgelenksdysplasie: Eine Fehlbildung der Hüftgelenke, die zu Schmerzen und Arthrose führen kann. Epilepsie: Eine neurologische Störung, die zu Krampfanfällen führen kann. Von-Willebrand-Krankheit: Eine Blutgerinnungsstörung, die zu Blutungen führen kann. Hypothyreose: Eine Unterfunktion der Schilddrüse, die zu Gewichtszunahme, Haarausfall und anderen Symptomen führen kann. Glaukom: Ein erhöhter Augeninnendruck, der zu Blindheit führen kann. Um diese Erkrankungen zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen, sollte der Otterhund regelmäßig vom Tierarzt untersucht und geimpft werden. Er sollte auch nur von seriösen Züchtern gekauft werden, die ihre Zuchttiere auf diese Erkrankungen testen lassen.

Fazit Der Otterhund ist ein seltener und faszinierender Hund, der viel Liebe und Aufmerksamkeit braucht. Er ist ein idealer Begleiter für aktive und erfahrene Hundehalter, die ihm viel Zeit und Raum bieten können. Er ist kein Hund für jedermann, aber wer sich für ihn entscheidet, wird mit einem treuen und fröhlichen Freund belohnt.

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