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Angstzustände

Eine Darstellung von Angstzustände

Hunde sind treue und liebevolle Begleiter, die uns viel Freude bereiten. Aber manchmal leiden sie auch unter Angstzuständen, die ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität beeinträchtigen können. Angst ist eine natürliche Reaktion auf bedrohliche oder stressige Situationen, die bei allen Lebewesen vorkommt. Sie kann aber auch zu einem chronischen Problem werden, wenn sie nicht angemessen behandelt wird.

Was sind die Ursachen von Angstzuständen bei Hunden?

Es gibt verschiedene Faktoren, die Angstzustände bei Hunden auslösen oder verstärken können.
Dazu gehören:

  • Genetische Veranlagung: Manche Hunderassen sind anfälliger für Angst als andere, zum Beispiel Border Collies, Deutscher Schäferhund oder Labrador Retriever.
  • Frühe Erfahrungen: Hunde, die in der Welpenzeit schlecht sozialisiert wurden, vernachlässigt oder misshandelt wurden, können später Angstprobleme entwickeln.
  • Umweltreize: Hunde können Angst vor bestimmten Geräuschen, Objekten, Personen oder Situationen entwickeln, zum Beispiel vor Feuerwerk, Staubsauger, Tierarzt oder Alleinsein.
  • Erkrankungen: Manche körperliche oder psychische Erkrankungen können Angstsymptome bei Hunden verursachen oder verschlimmern, zum Beispiel Schmerzen, Hormonstörungen oder Demenz.

Wie erkennt man Angstzustände bei Hunden?

Hunde zeigen ihre Angst auf verschiedene Weise, je nach ihrer Persönlichkeit und dem Schweregrad ihrer Angst.
Zu den häufigsten Anzeichen von Angstzuständen bei Hunden gehören:

  • Hecheln, Zittern oder Speicheln
  • Winseln, Bellen oder Jaulen
  • Verstecken, Flüchten oder Aggression
  • Zerstörung von Gegenständen oder Möbeln
  • Unsauberkeit oder Markieren
  • Appetitlosigkeit oder Fresssucht
  • Selbstverletzung oder Lecken
  • Anhänglichkeit oder Meiden von Kontakt

Wie behandelt man Angstzustände bei Hunden?

Wenn du vermutest, dass dein Hund unter Angstzuständen leidet, solltest du zunächst einen Tierarzt aufsuchen, um mögliche körperliche Ursachen auszuschließen oder zu behandeln.
Der Tierarzt kann dir auch Medikamente verschreiben, die deinem Hund helfen können, seine Angst zu reduzieren.
Diese sollten aber immer in Kombination mit einer Verhaltenstherapie angewendet werden.

Eine Verhaltenstherapie zielt darauf ab, deinem Hund beizubringen, wie er mit seinen Ängsten umgehen kann.
Dazu gehören:

  • Desensibilisierung: Dabei wird dein Hund schrittweise und kontrolliert an den angstauslösenden Reiz gewöhnt, zum Beispiel durch das Abspielen von Geräuschen oder das Zeigen von Bildern.
  • Gegenkonditionierung: Dabei wird dein Hund mit etwas Positivem belohnt, wenn er dem angstauslösenden Reiz ausgesetzt ist, zum Beispiel mit Leckerlis oder Spielzeug.
  • Entspannungstraining: Dabei wird dein Hund gelehrt, wie er sich in stressigen Situationen beruhigen kann, zum Beispiel durch Atemübungen oder Massagen.
  • Management: Dabei wird versucht, die angstauslösenden Situationen zu vermeiden oder zu verändern, zum Beispiel durch das Schaffen eines sicheren Rückzugsortes für deinen Hund oder das Anpassen deiner Routine.

Wie kannst du deinem Hund helfen?

Neben der tierärztlichen Behandlung und der Verhaltenstherapie kannst du auch einige Dinge tun, um deinem Hund zu helfen, seine Angstzustände zu überwinden.
Dazu gehören:

  • Gib deinem Hund viel Liebe und Aufmerksamkeit, aber übertreibe es nicht.
    Vermeide es, deinen Hund zu bemitleiden oder zu trösten, wenn er ängstlich ist, da dies seine Angst verstärken kann.
    Sei stattdessen ruhig und gelassen und gib ihm positive Signale, dass alles in Ordnung ist.
  • Biete deinem Hund ausreichend Bewegung und Beschäftigung an, um seinen Stress abzubauen und seine Langeweile zu vermeiden.
    Spiele mit ihm, gehe mit ihm spazieren oder biete ihm interaktives Spielzeug an, das seine Sinne und seinen Verstand fordert.
  • Sorge für eine gesunde Ernährung und eine gute Hygiene für deinen Hund, um seine körperliche und psychische Gesundheit zu fördern.
    Vermeide es, ihm zu viel oder zu wenig Futter zu geben oder ihm Nahrungsmittel zu geben, die für ihn schädlich sind.
    Halte sein Fell, seine Zähne und seine Krallen sauber und gepflegt.
  • Respektiere die Grenzen und Bedürfnisse deines Hundes und zwinge ihn nicht, etwas zu tun, was er nicht will oder kann.
    Lerne seine Körpersprache zu verstehen und zu deuten, um seine Stimmung und seine Signale zu erkennen.
    Sei geduldig und konsequent mit ihm und setze ihm klare Regeln und Grenzen.

Angstzustände bei Hunden sind ein ernstes Problem, das nicht ignoriert werden sollte.
Mit der richtigen Behandlung und Unterstützung kannst du deinem Hund helfen, seine Angst zu überwinden und ein glückliches und entspanntes Leben zu führen.


Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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