Zum Hauptinhalt springen

N-Acetylcystein

Eine Darstellung von N-Acetylcystein

N-Acetylcystein (NAC) ist ein Wirkstoff, der vor allem als Schleimlöser bei Atemwegserkrankungen eingesetzt wird. Er kann aber auch als Antioxidans oder als Gegengift bei Paracetamolvergiftungen wirken. In diesem Artikel erfährst du, was NAC ist, wie es funktioniert und welche Vor- und Nachteile es für Hunde hat.

Was ist N-Acetylcystein?

N-Acetylcystein ist ein Derivat der Aminosäure Cystein, die eine wichtige Rolle bei der Bildung von Glutathion spielt.
Glutathion ist ein Antioxidans, das die Zellen vor schädlichen freien Radikalen schützt.
NAC kann die Glutathionspiegel im Körper erhöhen und so die antioxidative Kapazität verbessern.

Wie wirkt N-Acetylcystein bei Atemwegserkrankungen?

N-Acetylcystein hat eine mukolytische Wirkung, das heißt, es kann den Schleim in den Atemwegen verflüssigen und erleichtern, ihn abzuhusten.
Dies geschieht durch die Reduktion von Disulfidbindungen zwischen den Schleimproteinen, die den Schleim zäh und klebrig machen.
NAC kann auch die Zilienbewegung in den Bronchien anregen und so die Selbstreinigung der Lunge fördern.

N-Acetylcystein kann bei verschiedenen Atemwegserkrankungen eingesetzt werden, wie zum Beispiel:

  • Chronische Bronchitis
  • Asthma
  • Lungenentzündung
  • Mukoviszidose
  • Rauchvergiftung

Wie wirkt N-Acetylcystein bei Paracetamolvergiftungen?

Paracetamol ist ein Schmerzmittel, das für Menschen gut verträglich ist, aber für Hunde sehr giftig sein kann.
Eine Überdosis von Paracetamol kann zu schweren Leberschäden und Blutarmut führen.
Dies liegt daran, dass Paracetamol in der Leber zu einem toxischen Metaboliten umgewandelt wird, der die Leberzellen schädigt und das Hämoglobin im Blut zerstört.

N-Acetylcystein kann als Gegengift bei Paracetamolvergiftungen wirken, indem es den toxischen Metaboliten bindet und unschädlich macht.
Außerdem kann es die Glutathionspiegel in der Leber erhöhen und so die Regeneration der Leberzellen unterstützen.

Wie wird N-Acetylcystein verabreicht?

N-Acetylcystein kann auf verschiedene Weisen verabreicht werden, je nach Anwendungsgebiet und Schweregrad der Erkrankung.
Die gängigsten Methoden sind:

  • Inhalation: Dabei wird eine Lösung von NAC in einem Vernebler oder einem Bronchoskop direkt in die Atemwege gesprüht.
    Dies ist die effektivste Methode für die mukolytische Wirkung, da NAC direkt an den Schleim gelangt.
    Allerdings kann es zu Reizungen oder Krämpfen der Bronchien kommen, weshalb oft ein Bronchodilatator (z.
    B.
    Clenbuterol) mitverabreicht wird.
  • Oral: Dabei wird eine Lösung oder eine Tablette von NAC geschluckt oder über eine Magensonde verabreicht.
    Dies ist die übliche Methode für die antioxidative Wirkung oder die Behandlung von Paracetamolvergiftungen.
    Allerdings hat NAC einen sehr schlechten Geschmack und kann zu Übelkeit oder Erbrechen führen.
  • Intravenös: Dabei wird eine Lösung von NAC über eine Infusion direkt in die Blutbahn gegeben.
    Dies ist eine schnelle und effektive Methode für die Behandlung von Paracetamolvergiftungen, vor allem wenn sie frühzeitig erfolgt.

Die Dosierung von N-Acetylcystein hängt vom Körpergewicht des Hundes ab und muss individuell angepasst werden.
Die empfohlenen Dosen für verschiedene Anwendungsgebiete sind:

  • Atemwegserkrankungen: 10-20 mg/kg oral oder 5-10 ml pro 50 kg Körpergewicht als 10%ige Lösung per Inhalation, 2-3 mal täglich, über einen Zeitraum von 13-20 Tagen.
  • Paracetamolvergiftungen: 150 mg/kg intravenös, unverdünnt und langsam, gefolgt von 50 mg/kg über einen Zeitraum von 4 Stunden und dann 100 mg/kg innerhalb der nachfolgenden 16 Stunden.
    Alternativ 140 mg/kg oral, gefolgt von 70 mg/kg oral, 5-7 mal im Abstand von 6 Stunden.

Welche Vor- und Nachteile hat N-Acetylcystein für Hunde?

N-Acetylcystein hat einige Vorteile für Hunde, wie zum Beispiel:

  • Es kann die Atmung erleichtern und die Lungenfunktion verbessern.
  • Es kann die Leber schützen und regenerieren.
  • Es kann die antioxidative Kapazität erhöhen und die Zellschäden reduzieren.
  • Es hat eine große therapeutische Breite und ist relativ sicher.

N-Acetylcystein hat aber auch einige Nachteile für Hunde, wie zum Beispiel:

  • Es hat einen sehr schlechten Geschmack und kann zu Übelkeit oder Erbrechen führen.
  • Es kann zu Reizungen oder Krämpfen der Bronchien führen, weshalb oft ein Bronchodilatator nötig ist.
  • Es kann die mukoziliäre Clearance verhindern, wenn es zu lange angewendet wird.
  • Es kann mit anderen Medikamenten interagieren, wie zum Beispiel Antibiotika oder Antikoagulantien.

N-Acetylcystein ist ein Wirkstoff, der vor allem als Schleimlöser bei Atemwegserkrankungen eingesetzt wird.
Er kann aber auch als Antioxidans oder als Gegengift bei Paracetamolvergiftungen wirken.
N-Acetylcystein hat einige Vorteile für Hunde, aber auch einige Nachteile.
Die Verabreichung und Dosierung von N-Acetylcystein muss individuell angepasst werden und sollte nur unter tierärztlicher Aufsicht erfolgen.


Erfahre noch mehr über N-Acetylcystein

Wenn du bei deinem Hund Anzeichen einer Überempfindlichkeit oder einer Vergiftung feststellst, solltest du sofort Ihren Tierarzt aufsuchen. Wir sind kein Ersatz für einen Tierarzt, aber wir versuchen, so genau wie möglich zu sein. Jeder Hund reagiert anders, und wir empfehlen dir, im Zweifelsfall eine zweite Meinung einzuholen oder deinen Tierarzt zu konsultieren.

Bleib gesund und pass gut auf deinen Vierbeiner auf! 😊

Ähnlich zu N-Acetylcystein

Glutathion

Glutathion ist ein starkes Antioxidans, das die Zellen deines Hundes vor Schäden durch reaktive Sauerstoffspezies (ROS) schützt. ROS sind Moleküle, die bei normalen Stoffwechselprozessen oder durch...

Methionin

Methionin ist eine der 20 Aminosäuren, die als Bausteine für Proteine dienen. Proteine sind wiederum für den Aufbau und die Funktion von Zellen, Geweben und Organen verantwortlich. Methionin gehört...

Taurin

Taurin ist eine Aminosäure, die der Körper aus anderen Aminosäuren herstellen kann. Taurin ist an vielen Prozessen im Körper beteiligt, wie zum Beispiel der Bildung von Gallensäuren, der Regulierung...

α-Liponsäure

Alpha-Liponsäure, eine organische Verbindung, die in jeder Zelle des Körpers vorkommt, ist bekannt für ihre antioxidative Wirkung. Diese Substanz spielt eine Schlüsselrolle im Energiestoffwechsel der...