Zum Hauptinhalt springen

Legg-Calvé-Perthes-Krankheit

Die Legg-Calvé-Perthes-Krankheit ist eine seltene Erkrankung der Hüftgelenke, die vor allem junge Hunde kleiner Rassen betrifft. Dabei kommt es zu einer gestörten Durchblutung des Oberschenkelkopfes, was zu einer Knochennekrose und einer Gelenkzerstörung führt. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung dieser Erkrankung.

Was ist die Legg-Calvé-Perthes-Krankheit?

Die Legg-Calvé-Perthes-Krankheit (LCPK) ist eine nicht-entzündliche und nicht-infektiöse Erkrankung der Hüftgelenke, die durch eine Ischämie (Minderdurchblutung) des Oberschenkelkopfes gekennzeichnet ist.
Dadurch kommt es zu einer Nekrose (Absterben) des Knochengewebes und zu einem Kollaps des Oberschenkelkopfes und -halses.
Dies führt zu einer Deformation und Arthrose des Hüftgelenks, die starke Schmerzen und Lahmheit verursachen.

Die LCPK tritt meist bei Hunden im Alter von 3 bis 13 Monaten auf, wobei kleine Rassen wie Yorkshire Terrier, West Highland White Terrier, Zwergpudel oder Malteser häufiger betroffen sind als große Rassen.
Die Erkrankung kann einseitig oder beidseitig auftreten.
Die genaue Ursache der LCPK ist nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass hormonelle Faktoren, Gliedmaßenfehlstellungen oder erbliche Faktoren eine Rolle spielen können.

Wie erkenne ich die Legg-Calvé-Perthes-Krankheit?

Die ersten Anzeichen der LCPK sind oft unspezifisch und können leicht übersehen werden.
Mögliche Symptome sind:

  • Verminderter Appetit
  • Nagen oder Schlecken an der betroffenen Hüfte
  • Unlust am Spielen oder Laufen
  • Hinken oder Nicht-Belasten der betroffenen Gliedmaße
  • Muskelatrophie (Schwund) im Bereich des Oberschenkels
  • Schmerzempfindlichkeit bei Berührung oder Bewegung der Hüfte
  • Eingeschränkte Beweglichkeit des Hüftgelenks

Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei deinem Hund bemerkst, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, um die Erkrankung zu diagnostizieren und eine geeignete Behandlung einzuleiten.

Wie wird die Legg-Calvé-Perthes-Krankheit diagnostiziert?

Die Diagnose der LCPK basiert auf einer klinischen Untersuchung, bei der der Tierarzt die Lahmheit, die Schmerzhaftigkeit und die Beweglichkeit des Hüftgelenks beurteilt.
Um die Erkrankung zu bestätigen und den Schweregrad zu ermitteln, sind jedoch Röntgenaufnahmen notwendig.
Dabei kann man typische Veränderungen des Oberschenkelkopfes und -halses erkennen, wie zum Beispiel:

  • Eine Abflachung oder Zerbröselung des Oberschenkelkopfes
  • Eine Verkürzung oder Verdickung des Oberschenkelhalses
  • Eine Verbreiterung des Gelenkspaltes
  • Eine Bildung von Knochenspornen oder Zysten im Gelenkbereich

Wie wird die Legg-Calvé-Perthes-Krankheit behandelt?

Die Behandlung der LCPK besteht in den meisten Fällen aus einer chirurgischen Intervention, um den erkrankten Oberschenkelkopf und -hals zu entfernen.
Dieser Eingriff wird als Femurkopf- und -halsresektion (FHR) bezeichnet und hat zum Ziel, die Schmerzen zu beseitigen und eine neue Gelenkfläche aus Bindegewebe zu bilden.
Die FHR ist die Therapie der Wahl für kleine Hunde (< 10 kg), da sie meist zu einer guten Gliedmaßenfunktion und einer zufriedenstellenden Lebensqualität führt.

Eine alternative Behandlungsmöglichkeit ist die Totalendoprothese des Hüftgelenks (TEP), bei der das gesamte Hüftgelenk durch eine künstliche Prothese ersetzt wird.
Die TEP kann bei größeren Hunden (> 10 kg) oder bei Hunden mit beidseitiger LCPK in Betracht gezogen werden, da sie zu einer besseren Gelenkstabilität und -beweglichkeit führt.
Allerdings ist die TEP auch mit einem höheren Risiko für Komplikationen wie Infektionen, Lockerungen oder Luxationen verbunden.

Die chirurgische Behandlung der LCPK erfordert eine intensive postoperative Nachsorge, die ein angemessenes Schmerzmanagement, eine eingeschränkte Aktivität, eine physikalische Rehabilitation und eine angepasste Ernährung umfasst.
Die physikalische Rehabilitation ist besonders wichtig, um die Muskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu fördern und die Heilung zu beschleunigen.
Die physikalische Rehabilitation kann verschiedene Maßnahmen umfassen, wie zum Beispiel:

  • Massage
  • Passive Bewegungsübungen
  • Wärme- oder Kältetherapie
  • Elektrostimulation
  • Hydrotherapie
  • Unterwasserlaufband
  • Balance- oder Koordinationsübungen

Die Ernährung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Genesung von Hunden mit LCPK.
Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigen Proteinen, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen unterstützt die Wundheilung und die Immunfunktion.
Zudem sollte das Körpergewicht des Hundes kontrolliert werden, um eine Überlastung des operierten Gelenks zu vermeiden.
Eine spezielle Diät für Hunde mit Gelenkerkrankungen kann hilfreich sein, da sie entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren und Gelenknährstoffe wie Glucosamin und Chondroitin enthält.

Wie kann ich meinen Hund bei der Legg-Calvé-Perthes-Krankheit unterstützen?

Wenn dein Hund an der LCPK leidet oder operiert wurde, kannst du ihm auf verschiedene Weise helfen, seine Lebensqualität zu verbessern.
Hier sind einige Tipps, wie du deinen Hund unterstützen kannst:

  • Befolge die Anweisungen deines Tierarztes bezüglich der Medikation, der Aktivitätseinschränkung und der physikalischen Rehabilitation deines Hundes.
  • Biete deinem Hund einen weichen und warmen Liegeplatz an, der leicht zugänglich ist und ihm genügend Ruhe ermöglicht.
  • Vermeide Treppensteigen, Springen oder Rennen mit deinem Hund, bis er vollständig genesen ist.
  • Führe deinen Hund an der Leine aus und halte ihn von anderen Hunden fern, die ihn zum Spielen auffordern könnten.
  • Ermutige deinen Hund zu sanften Bewegungsübungen wie kurzen Spaziergängen oder Schwimmen, um seine Muskulatur zu erhalten und seine Gelenke zu mobilisieren.
  • Belohne deinen Hund für seine Fortschritte mit Lob, Streicheleinheiten oder gesunden Leckerlis.
  • Sei geduldig und verständnisvoll mit deinem Hund, da er möglicherweise frustriert oder ängstlich ist.

Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

Wir helfen dir den nächsten Tierarzt zu finden → Hier entlang