Neotam

Was ist Neotam?

Neotam ist ein synthetischer Süßstoff, der zu den Aminosäurederivaten gehört. Das bedeutet, dass er aus Aminosäuren aufgebaut ist, die natürlicherweise in vielen proteinhaltigen Lebensmitteln wie Fleisch, Milchprodukten und Gemüse vorkommen. Neotam wurde von den französischen Wissenschaftlern Claude Nofre und Jean-Marie Tinti in Zusammenarbeit mit der Firma NutraSweet entwickelt und ist seit 2010 in der EU zugelassen. Er trägt die E-Nummer E 961.

Neotam ist ein Derivat von Aspartam, einem anderen synthetischen Süßstoff, der Mitte der 1960er Jahre entdeckt wurde. Neotam hat jedoch eine viel höhere Süßkraft als Aspartam: Er ist je nach Konzentration ungefähr 7.000 bis 13.000-mal süßer als Saccharose (Haushaltszucker). Das bedeutet, dass man nur sehr geringe Mengen von Neotam braucht, um einen süßen Geschmack zu erzeugen.

Neben seiner Süßkraft hat Neotam auch eine geschmacksverstärkende Wirkung. Das heißt, dass er den Geschmack anderer Lebensmittel verstärken oder verbessern kann. Zum Beispiel kann er den bitteren Geschmack von Koffein oder den sauren Geschmack von Zitronensaft mildern.

Wie wird Neotam hergestellt?

Neotam wird durch eine chemische Reaktion aus Aspartam und 3,3-Dimethylbutyraldehyd gewonnen. Dabei bildet Aspartam mit dem Aldehyd ein Imin, das mit Wasserstoff an einem Palladium-Kontakt reduziert wird. Die Ausbeute dieser Reaktion liegt bei etwa 65 %.

Welche Vorteile hat Neotam?

Neotam hat einige Vorteile als Süßstoff und Geschmacksverstärker:

• Er hat einen reinen, saccharoseähnlichen Geschmack ohne metallische oder bittere Noten.
• Er hat keinen Einfluss auf den Blutzucker- und Insulinspiegel im Blutplasma und kann daher auch von Diabetikern oder Menschen mit einer Zuckerunverträglichkeit verwendet werden.
• Er ist bei Erhitzung im neutralen pH-Bereich stabiler als Aspartam und kann daher auch in Backwaren oder anderen erhitzten Lebensmitteln eingesetzt werden.
• Er enthält keine Kalorien und trägt nicht zur Kariesbildung bei.
• Er kann in sehr geringen Mengen verwendet werden, was Kosten spart und die Umwelt schont.

Welche Nachteile hat Neotam?

Neotam hat auch einige Nachteile oder Einschränkungen als Süßstoff und Geschmacksverstärker:

• Er ist nicht in allen Ländern zugelassen und muss daher entsprechend gekennzeichnet werden.
• Er zerfällt unter wässrigen Bedingungen langsam durch Hydrolyse (Spaltung). Das bedeutet, dass er seine Süßkraft verliert, wenn er längere Zeit in Flüssigkeiten gelöst ist.
• Er kann allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten bei manchen Menschen auslösen, die empfindlich auf Aminosäuren reagieren.
• Er kann den Geschmack anderer Lebensmittel verändern oder überdecken, wenn er zu hoch dosiert wird.

Wie wirkt Neotam auf Hunde?

Hunde haben einen anderen Geschmackssinn als Menschen. Sie können Süßes nicht so gut schmecken wie wir und haben daher auch keinen Bedarf an Süßstoffen. Außerdem können sie einige Süßstoffe nicht gut vertragen oder sogar vergiften. Das gilt zum Beispiel für Xylit, einen natürlichen Süßstoff, der in vielen zuckerfreien Lebensmitteln enthalten ist. Xylit kann bei Hunden zu einem starken Abfall des Blutzuckerspiegels und zu Leberversagen führen.

Neotam ist für Hunde nicht giftig, da es in sehr geringen Mengen verwendet wird und kaum in den Blutkreislauf gelangt. Es hat auch keinen Einfluss auf den Blutzucker- oder Insulinspiegel bei Hunden. Allerdings hat Neotam auch keinen Nutzen für Hunde, da sie seinen süßen Geschmack nicht wahrnehmen können. Daher ist es sinnlos, Hunden Lebensmittel mit Neotam zu geben oder ihnen Neotam als Geschmacksverstärker anzubieten.