Zum Hauptinhalt springen

Neemöl

Eine Darstellung von Neemöl

Neemöl ist ein pflanzliches Öl, das aus den Samen des indischen Neembaums gewonnen wird. Es hat viele Anwendungsmöglichkeiten in der Naturheilkunde, Kosmetik und Landwirtschaft. Aber auch für Hunde kann Neemöl nützlich sein, vor allem bei Hautproblemen und Parasitenbefall. In diesem Artikel erfährst du, was Neemöl ist, wie es wirkt und wie du es bei deinem Hund richtig anwendest.

Was ist Neemöl?

Neemöl ist ein dickflüssiges, gelbliches Öl mit einem starken, bitteren Geruch. Es enthält über 35 verschiedene Wirkstoffe, die vor allem gegen Insekten und Pilze wirksam sind. Der wichtigste Wirkstoff ist das Azadirachtin, das die Entwicklung und Fortpflanzung von Parasiten wie Flöhen, Läusen und Milben stört. Außerdem hat Neemöl entzündungshemmende, antibakterielle und heilungsfördernde Eigenschaften, die bei Hautproblemen helfen können.

Wie wirkt Neemöl auf Hunde?

Neemöl wirkt auf den Hund wie ein natürliches Insektizid und Abwehrmittel. Die Verbindung in dem Öl, das als Azadirachtin bezeichnet wird, ist ein wirkungsvoller Insektizid, das die Verdauung von Insekten unterbindet und ihre Fortpflanzung behindert. Das Azadirachtin ähnelt dem körpereigenen Hormon der Insekten, das für ihr Wachstum und ihre Häutung verantwortlich ist. Wenn die Parasiten das Azadirachtin aufnehmen, wird dieses Hormon gestört und die Parasiten können sich nicht mehr weiterentwickeln oder vermehren.

Neemöl wirkt vor allem gegen die Larven der Parasiten, die sich im Fell oder auf der Haut des Hundes befinden. Gegen ausgewachsene Parasiten ist Neemöl weniger wirksam, da diese eine höhere Resistenz haben. Allerdings schmeckt und riecht Neemöl sehr unangenehm für die Insekten, sodass sie den Hund eher meiden oder von ihm abfallen.

Neben der insektiziden Wirkung hat Neemöl auch eine pflegende Wirkung auf die Haut des Hundes. Es spendet Feuchtigkeit, verhindert das Austrocknen der Haut und fördert die Wundheilung. Es lindert Juckreiz, Schuppenbildung und Ekzeme und wirkt gegen bakterielle Infektionen.

Wie wendet man Neemöl beim Hund an?

Neemöl darf beim Hund nur äußerlich angewendet werden. Eine innere Anwendung kann zu Vergiftungserscheinungen führen, wie Erbrechen, Durchfall oder Atemnot. Wenn der Hund eine kleine Menge Neemöl abschleckt, ist das in der Regel nicht schädlich, aber man sollte ihn trotzdem beobachten. Bei einer größeren Menge sollte man sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Um Neemöl beim Hund anzuwenden, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Man kann das Neemöl mit dem Hundeshampoo mischen und den Hund damit waschen. Je nach Größe und Fellstruktur des Hundes genügt ein halber bis ein ganzer Teelöffel Neemöl pro Waschgang.
  • Man kann das Neemöl mit einem Trägeröl wie Kokosöl oder Mandelöl verdünnen und das Fell oder die betroffenen Hautstellen damit einreiben. Das Verhältnis sollte etwa 1:10 sein, also ein Teil Neemöl auf zehn Teile Trägeröl.
  • Man kann das Neemöl mit Wasser verdünnen und in eine Sprühflasche füllen. Damit kann man das Fell oder die betroffenen Hautstellen besprühen. Das Verhältnis sollte etwa 1:20 sein, also ein Teil Neemöl auf zwanzig Teile Wasser.
  • Man kann eine Salbe aus Neemöl und Schwefel herstellen und diese auf die betroffenen Hautstellen auftragen. Die Salbe wirkt besonders gut gegen Milben und Pilze. Das Verhältnis sollte etwa 1:4 sein, also ein Teil Neemöl auf vier Teile Schwefel.

Bei der Anwendung von Neemöl sollte man immer darauf achten, dass der Hund das Öl nicht in die Augen, die Nase oder den Mund bekommt. Außerdem sollte man das Öl nicht zu oft oder zu viel verwenden, da es sonst zu Hautreizungen oder allergischen Reaktionen kommen kann. Man sollte immer die Verträglichkeit des Öls an einer kleinen Stelle testen, bevor man es großflächig anwendet. 

 

Neemöl ist ein natürliches Mittel, das bei Hunden gegen Parasiten und Hautprobleme helfen kann. Es wirkt vor allem gegen die Larven der Parasiten und verhindert ihre Entwicklung und Vermehrung. Außerdem pflegt es die Haut des Hundes und fördert die Heilung von Wunden und Entzündungen. Neemöl darf beim Hund nur äußerlich angewendet werden und sollte immer mit Vorsicht und in Maßen verwendet werden. Wenn man diese Punkte beachtet, kann Neemöl eine gute Alternative zu chemischen Mitteln sein, die oft Nebenwirkungen haben.


Erfahre noch mehr über Neemöl

Wenn du bei deinem Hund Anzeichen einer Überempfindlichkeit oder einer Vergiftung feststellst, solltest du sofort Ihren Tierarzt aufsuchen. Wir sind kein Ersatz für einen Tierarzt, aber wir versuchen, so genau wie möglich zu sein. Jeder Hund reagiert anders, und wir empfehlen dir, im Zweifelsfall eine zweite Meinung einzuholen oder deinen Tierarzt zu konsultieren.

Bleib gesund und pass gut auf deinen Vierbeiner auf! 😊

Ähnlich zu Neemöl

Teebaumöl

Teebaumöl wird durch Destillation der Blätter und Triebe des Teebaums (Melaleuca Alternifolia) hergestellt. Der Teebaum gehört zu den Myrtengewächsen und wächst in Australien. Die Ureinwohner...

Kokosöl

Kokosöl ist ein Pflanzenfett, das zu etwa 90% aus gesättigten Fettsäuren besteht. Die meisten davon sind sogenannte mittelkettige Fettsäuren (MCT), die vom Körper leichter verstoffwechselt werden...

Eukalyptusöl

Eukalyptusöl hat verschiedene Eigenschaften, die für Hunde nützlich sein können. Zum einen wirkt es antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend. Das kann bei Hautproblemen, Wunden oder...

Lavendelöl

Lavendelöl ist ein ätherisches Öl, das durch Wasserdampfdestillation oder Kaltpressung aus den Blüten der Lavendelpflanze (Lavandula angustifolia) extrahiert wird. Es hat einen charakteristischen...