2,4-Dichlorphenoxyessigsäure

Was ist 2,4-D und wie wird es hergestellt?

2,4-D ist die Abkürzung für 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure. Die Verbindung besteht aus einem Benzolring mit zwei Chloratomen an den Positionen 2 und 4 und einer Essigsäuregruppe an der Position 1.

Die Verbindung wurde erstmals 1941 von dem Chemiker Robert Pokorny synthetisiert, indem er 2,4-Dichlorphenol mit Natriumhydroxid und Monochloressigsäure reagierte. Später wurde der Prozess von der American Chemical Paint Co. patentiert und für den Einsatz als Herbizid entwickelt.

Wie wirkt 2,4-D auf Pflanzen?

2,4-D wirkt als Herbizid, indem es das natürliche Hormon Auxin imitiert und das Wachstum der Pflanzen stört. Auxin ist ein wichtiger Regulator für die Zellteilung, die Zellstreckung, die Wurzelbildung und die Fruchtreife. Wenn eine Pflanze zu viel Auxin oder ein synthetisches Auxin wie 2,4-D aufnimmt, kommt es zu einer übermäßigen Zellteilung und Zellstreckung, die zu Verformungen, Wachstumsstörungen und schließlich zum Absterben der Pflanze führen kann. Dies nennt man auch die "Wachstumslähmung" oder "Wachstumstod".

Die Wirkung von 2,4-D ist jedoch nicht gleichmäßig auf alle Pflanzenarten verteilt. Grundsätzlich sind zweikeimblättrige Pflanzen (Dikotyledonen) wie Blumen, Kräuter oder Gemüse empfindlicher gegenüber 2,4-D als einkeimblättrige Pflanzen (Monokotyledonen) wie Gräser oder Getreide. Das liegt daran, dass zweikeimblättrige Pflanzen mehr Auxin-Rezeptoren haben und somit stärker auf das synthetische Auxin reagieren. Außerdem können sie das Herbizid schlechter abbauen oder ausscheiden als einkeimblättrige Pflanzen.

Wie wirkt 2,4-D auf Hunde?

Hunde können mit 2,4-D in Kontakt kommen, wenn sie auf behandelten Flächen laufen oder fressen oder wenn sie das Herbizid über die Haut oder die Atemwege aufnehmen. Die Aufnahme von 2,4-D kann bei Hunden zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, je nach der Menge und der Dauer der Exposition.

Zu den akuten Symptomen einer Vergiftung mit 2,4-D gehören Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Lethargie, Zittern, Muskelzuckungen oder Krämpfe. Diese Symptome können innerhalb von Stunden bis Tagen nach der Aufnahme auftreten und in schweren Fällen zu Leber- oder Nierenschäden oder zum Tod führen.

Zu den chronischen Effekten einer langfristigen Exposition mit 2,4-D gehören hormonelle Störungen, Immunsystemschwäche, Fortpflanzungsprobleme oder Krebs. Diese Effekte können Monate bis Jahre nach der Aufnahme auftreten und sind oft schwer zu diagnostizieren oder zu behandeln.

Welche Vor- und Nachteile hat 2,4-D?

2,4-D hat als Herbizid einige Vor- und Nachteile, die abgewogen werden müssen. Zu den Vorteilen gehören:

• Es ist ein selektives Herbizid, das vor allem zweikeimblättrige Unkräuter bekämpft und einkeimblättrige Nutzpflanzen wie Getreide oder Gras schont.
• Es ist ein kostengünstiges und wirksames Herbizid, das seit Jahrzehnten auf dem Markt ist und weltweit verbreitet ist.
• Es ist ein biologisch abbaubares Herbizid, das sich in der Umwelt relativ schnell zersetzt und keine langfristigen Rückstände hinterlässt.

Zu den Nachteilen gehören:

• Es ist ein gesundheitsschädliches Herbizid, das bei Mensch und Tier zu akuten oder chronischen Vergiftungen führen kann.
• Es ist ein umweltschädliches Herbizid, das die Artenvielfalt und das ökologische Gleichgewicht beeinträchtigen kann.
• Es ist ein resistenzbildendes Herbizid, das bei häufigem Gebrauch die Entwicklung von Unkrautarten fördert, die gegen 2,4-D oder andere synthetische Auxine immun sind.