Wolfsspitz

Wolfsspitz: Ein treuer und wachsamer Begleiter

Geschichte: Sind Wolfsspitz und Keeshond identisch?

Der Wolfsspitz hat eine sehr lange Geschichte, die bis in die Steinzeit zurückreicht. Er zeigt eine große Ähnlichkeit mit den sogenannten Torfhunden, deren Überreste bei Ausgrabungen unter anderem am Bodensee gefunden wurden. Auch im antiken Griechenland und im Römischen Reich gab es spitzähnliche Hunde, die vermutlich zu den Vorfahren des Wolfsspitzes gehören.

Der Wolfsspitz wurde früher als Großspitz, Fuhrmannsspitz oder Pommer bezeichnet und war ein beliebter Wach- und Hofhund bei Bauern und Großgrundbesitzern. Er war für seine Treue, Loyalität und Wachsamkeit bekannt und schlug früh an, wenn er Fremde oder Gefahren bemerkte.

Der Wolfsspitz wurde Ende des 19. Jahrhunderts als eigene Rasse herausgetrennt, vor allem wegen seiner markanten Fellfärbung, die an einen Wolf erinnert. Er wurde auch Keeshond genannt, nach dem Spitznamen eines niederländischen Politikers namens Cornelis de Gyselaer, der einen Wolfsspitz als Maskottchen hatte. Der Keeshond wurde zum Symbol der patriotischen Opposition gegen das Haus Oranien-Nassau und war daher in den Niederlanden sehr populär.

Lange Zeit wurde zwischen dem deutschen Wolfsspitz und dem niederländischen Keeshond unterschieden, obwohl sie optisch nicht zu unterscheiden waren. Erst seit 1997 werden beide in einem Standard zusammengefasst und beide Begriffe werden nun weltweit synonym verwendet.

Charakter: Ein liebebedürftiger Wachhund

Der Wolfsspitz hat sein treues, anhängliches und wachsames Wesen bis heute beibehalten. Er ist ein freundlicher, fröhlicher und geselliger Hund, der immer die Nähe seiner Menschen sucht. Er ist sehr lernfähig und will seinen Besitzern gefallen. Er ist aber auch eigenständig und selbstbewusst und braucht eine konsequente Erziehung.

Der Wolfsspitz ist misstrauisch gegenüber Fremden und schlägt gerne an, um seine Familie zu beschützen. Er ist daher ein guter Wachhund, der aber nicht aggressiv ist. Er versteht sich gut mit Kindern und anderen Tieren, wenn er gut sozialisiert wird.

Der Wolfsspitz ist kein Hund für Einzelhaltung oder Zwingerhaltung. Er braucht viel Liebe, Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Er kann seine Besitzer überallhin begleiten und passt sich den Lebensbedingungen an. Er ist aber kein Couchpotatoe und braucht täglich ausreichend Auslauf und Spiel.

Aussehen: Wild wie ein Wolf

Der Wolfsspitz ist ein mittelgroßer Hund mit einer Widerristhöhe von 43 bis 55 cm und einem Gewicht von 15 bis 21 kg. Er hat einen kompakten Körperbau mit einem geraden Rücken und einer buschigen Rute, die über dem Rücken getragen wird.

Der Kopf des Wolfsspitzes ist keilförmig mit einer spitzen Schnauze und kleinen dreieckigen Ohren. Die Augen sind mandelförmig und dunkelbraun. Der Ausdruck ist aufmerksam und intelligent.

Das Fell des Wolfsspitzes ist sein Markenzeichen. Es ist mittellang, dicht, abstehend und besitzt viel Unterwolle. Die Farbe ist silbergrau mit schwarzen Haarspitzen, die ein gewölktes Muster ergeben. Das Fell ist am Hals besonders lang und bildet eine Mähne. Die Beine sind kurzhaarig, die Pfoten rund und geschlossen.

Pflege: Regelmäßiges Bürsten

Der Wolfsspitz ist ein pflegeleichter Hund, der nicht geschoren oder getrimmt werden muss. Er haart aber stark, vor allem während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst. Er muss daher regelmäßig gebürstet werden, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen zu vermeiden. Das Bürsten sollte mindestens einmal pro Woche erfolgen, in der Haarwechselzeit täglich.

Der Wolfsspitz sollte nur bei Bedarf gebadet werden, da sein Fell einen natürlichen Schutz gegen Schmutz und Nässe hat. Die Ohren sollten regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden, um Entzündungen vorzubeugen. Die Krallen sollten bei Bedarf geschnitten werden, die Zähne regelmäßig geputzt werden.

Gesundheit: Eine robuste Rasse

Der Wolfsspitz ist eine robuste und gesunde Rasse, die eine Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren hat. Er ist nicht anfällig für spezifische Erbkrankheiten, kann aber wie alle Hunde an allgemeinen Krankheiten wie Hüftdysplasie, Augenproblemen oder Hautallergien leiden.

Um die Gesundheit des Wolfsspitzes zu fördern, ist es wichtig, ihn artgerecht zu ernähren, zu pflegen und zu impfen. Er sollte regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden und eine Haftpflichtversicherung haben. Außerdem sollte er nur von seriösen Züchtern gekauft werden, die auf die Gesundheit ihrer Zuchttiere achten.

Haltung: Ein Hund für aktive Familien

Der Wolfsspitz ist ein Hund für aktive Familien, die ihm viel Liebe, Zeit und Beschäftigung bieten können. Er ist kein Hund für Anfänger oder Menschen, die wenig zu Hause sind. Er braucht eine konsequente Erziehung mit positiver Verstärkung und klaren Regeln. Er ist sehr lernfähig und eignet sich für verschiedene Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Dogdancing.

Der Wolfsspitz braucht täglich mindestens eine Stunde Auslauf und Spiel. Er liebt es, zu rennen, zu toben und zu apportieren. Er kann auch gut Fahrrad fahren oder joggen. Er sollte aber immer an der Leine geführt werden, da er einen ausgeprägten Jagdtrieb hat.

Der Wolfsspitz kann sowohl in einer Wohnung als auch in einem Haus mit Garten gehalten werden. Er ist kein Hund für draußen und sollte immer bei seiner Familie sein. Er verträgt sich gut mit Kindern und anderen Tieren, wenn er gut sozialisiert wird. Er sollte aber nicht mit kleinen Nagetieren oder Vögeln zusammenleben.

Fazit: Der Wolfsspitz ist ein treuer und wachsamer Begleiter

Der Wolfsspitz ist eine alte deutsche Hunderasse, die sich durch ihr grau-gewölktes Fell und ihre spitze Schnauze auszeichnet. Er ist ein idealer Wach- und Familienhund, der viel Liebe und Aufmerksamkeit braucht. Er ist freundlich, fröhlich und gesellig, aber auch eigenständig und selbstbewusst. Er braucht eine konsequente Erziehung und viel Beschäftigung. Er ist ein Hund für aktive Familien, die ihm ein abwechslungsreiches Leben bieten können.