Saarlooswolfhund: Der Wolf im Hundepelz
Was ist ein Saarlooswolfhund?
Der Saarlooswolfhund ist eine relativ junge Hunderasse, die aus den Niederlanden stammt. Er wurde in den 1930er Jahren von dem Züchter Leendert Saarloos geschaffen, der einen deutschen Schäferhund mit einem Wolf kreuzte. Sein Ziel war es, einen robusten und naturnahen Hund zu züchten, der als Blindenhund geeignet wäre. Das Experiment scheiterte jedoch, da die Nachkommen zu scheu und unabhängig waren, um als Führhunde zu dienen.
Der Saarlooswolfhund ist also kein Wolfshund im eigentlichen Sinne, sondern eine eigenständige Hunderasse, die vom FCI anerkannt ist. Er hat jedoch viele Merkmale von seinem wilden Vorfahren geerbt, sowohl im Aussehen als auch im Verhalten.
Für wen ist der Saarlooswolfhund geeignet?
Der Saarlooswolfhund ist kein Hund für Anfänger oder für Menschen, die einen gehorsamen und anpassungsfähigen Begleiter suchen. Er ist ein Hund für erfahrene und verantwortungsbewusste Halter, die ihm viel Zeit, Geduld und Liebe schenken können.
Der Saarlooswolfhund braucht eine konsequente und respektvolle Erziehung, die auf positiver Verstärkung basiert. Er ist kein Hund, der blind Befehle befolgt, sondern einen eigenen Kopf hat. Er muss seinen Menschen vertrauen und respektieren, um mit ihm zu kooperieren. Er ist sehr sensibel und reagiert auf Druck oder Härte mit Angst oder Trotz.
Der Saarlooswolfhund ist ein Rudeltier, das nicht gerne alleine bleibt. Er braucht viel Kontakt zu seinen Menschen und zu anderen Hunden. Er ist sehr loyal und anhänglich zu seiner Familie, aber fremden Menschen gegenüber oft reserviert oder scheu. Er ist kein Wachhund, sondern eher ein Fluchttier, das Konflikten aus dem Weg geht.
Der Saarlooswolfhund ist ein aktiver und lauffreudiger Hund, der viel Bewegung und Beschäftigung braucht. Er liebt es, in der Natur zu sein und seine Nase einzusetzen. Er eignet sich für verschiedene Hundesportarten wie Agility, Fährtenarbeit oder Mantrailing. Er ist jedoch kein Sporthund, der ständig gefordert werden muss. Er braucht auch Ruhephasen und Kuschelzeit.
Der Saarlooswolfhund ist kein Stadthund, sondern ein Landhund. Er braucht viel Platz und Freiraum, um sich wohlzufühlen. Er kommt am besten in einem Haus mit einem großen und gut gesicherten Garten zurecht. Er kann nicht in einer Wohnung gehalten werden.
Wie sieht der Saarlooswolfhund aus?
Der Saarlooswolfhund sieht seinem wilden Vorfahren sehr ähnlich. Er hat einen kräftigen und harmonischen Körperbau mit einem geraden Rücken und einer langen Rute. Sein Kopf ist keilförmig mit mandelförmigen Augen und spitzen Ohren. Sein Fell ist dicht und wetterfest mit einer dicken Unterwolle. Es gibt drei Farbschläge: wolfsgrau, rotbraun und weiß.
Der Saarlooswolfhund hat eine Schulterhöhe von 60 bis 75 cm und ein Gewicht von 30 bis 45 kg. Die Rüden sind etwas größer und schwerer als die Hündinnen.
Wie pflegt man den Saarlooswolfhund?
Der Saarlooswolfhund ist ein pflegeleichter Hund, der nur wenig Fellpflege braucht. Er haart zweimal im Jahr stark, dann muss er regelmäßig gebürstet werden, um die abgestorbene Unterwolle zu entfernen. Ansonsten reicht es aus, ihn gelegentlich zu bürsten und zu baden.
Der Saarlooswolfhund braucht eine ausgewogene und hochwertige Ernährung, die seinem Energiebedarf entspricht. Er neigt nicht zu Übergewicht, sollte aber trotzdem nicht überfüttert werden. Er sollte immer frisches Wasser zur Verfügung haben.
Der Saarlooswolfhund sollte regelmäßig tierärztlich untersucht und geimpft werden. Er sollte auch gegen Parasiten wie Zecken, Flöhe und Würmer geschützt werden. Er ist eine robuste Hunderasse, die keine rassespezifischen Krankheiten hat. Er kann bis zu 15 Jahre alt werden.
Fazit
Der Saarlooswolfhund ist ein faszinierender Hund, der viel von seinem wilden Vorfahren geerbt hat. Er ist kein Hund für jedermann, sondern ein Hund für Liebhaber, die sich auf seine besonderen Bedürfnisse einstellen können. Er ist ein treuer und liebevoller Gefährte, der viel Freude bereiten kann.
