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Oleander

Eine Darstellung von Oleander

Oleander ist eine beliebte Kübelpflanze, die mit ihren üppigen Blüten in Weiß, Rosa oder Violett mediterranes Flair verbreitet. Doch Vorsicht: Oleander ist nicht nur schön, sondern auch sehr giftig. Für Hunde kann der Kontakt mit der Pflanze lebensgefährlich sein. In diesem Artikel erfährst du, was Oleander ist, warum er so giftig ist und was du tun kannst, um deinen Hund zu schützen.

Was ist Oleander?

Oleander (Nerium oleander) gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Er ist ein immergrüner Strauch, der in warmen Gebieten bis zu sechs Meter hoch werden kann. Seine dunkelgrünen, ledrigen Blätter sind schmal und länglich. Seine Blüten sind trichterförmig und werden in sogenannten Trugdolden getragen. Sie können weiß, rosa, violett oder selten auch gelblich sein. Die Wildarten des Oleanders sind meist rosa, was auch die häufigste Blütenfarbe ist. Die braunen Samen des Oleanders bilden sich in schotenartigen Kapseln.

Oleander stammt aus dem Mittelmeergebiet, wo er sowohl wild als auch in Gärten vorkommt. In Deutschland ist er eine beliebte Kübelpflanze, die im Sommer auf Balkon oder Terrasse steht und im Winter leicht geschützt werden muss. Es gibt sogar frostharte Sorten, die auch im Garten gut wachsen.

Warum ist Oleander giftig für Hunde?

Oleander ist eine der giftigsten Pflanzen überhaupt. Alle Teile der Pflanze enthalten eine Vielzahl von giftigen Stoffen, die für Menschen und Tiere tödlich sein können. Ganz besonders gefährlich ist das nach der Pflanze benannte Oleandrin. Das ist ein giftiges Herzglykosid, das auf die Herzmuskulatur wirkt. Es wirkt ähnlich wie Digitalis, das berüchtigte Gift des Fingerhuts. Wenn es aufgenommen wird, verursacht es Herzrhythmusstörungen, die zum Herzstillstand führen können.

Bereits ein Blatt Oleander kann bei Verzehr schwere Vergiftungserscheinungen nach sich ziehen. Bei Menschen liegt die tödliche Dosis bei etwa 15 bis 20 Gramm der Blätter. Bei Hunden ist die tödliche Dosis bereits bei unter einem Gramm erreicht.

Aber nicht nur das Fressen der Pflanze ist gefährlich. Auch der Kontakt mit dem milchigen Pflanzensaft kann zu Hautreizungen und Ausschlägen führen. Außerdem sollte man darauf achten, dass der Hund nicht aus dem Untersatz des Kübels trinkt, in dem sich das Gießwasser mit den Giften sammelt.

Was sind die Symptome einer Oleandervergiftung bei Hunden?

Die ersten Anzeichen einer Oleandervergiftung zeigen sich im Magen-Darm-Trakt. Betroffene Hunde leiden unter Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen. Zudem weiten sich die Pupillen und der Kreislauf verschlechtert sich, sodass die Beine und Pfoten deutlich kühler werden.

Bei einer höheren Dosis treten zusätzlich Herzbeschwerden auf, wie Herzrhythmusstörungen, verlangsamter oder unregelmäßiger Herzschlag und Blutdruckabfall. Außerdem können Bewegungsstörungen, Bewusstseinsstörungen, Krämpfe und Atembeschwerden auftreten.

Der Tod kann durch einen Herzstillstand eintreten.

Was kann man tun, wenn der Hund Oleander gefressen hat?

Eine Oleandervergiftung ist immer ein Anlass für sofortige Notfallmaßnahmen. Wenn du siehst, dass dein Hund Oleander frisst, solltest du zunächst sofort alle Pflanzenreste aus dem Maul entfernen. Spüle den Mundbereich mit Wasser aus. Benutze dazu am besten Handschuhe und wasche dir danach die Hände. Denn der Pflanzensaft kann auch dir Schaden zufügen.

Dann solltest du sofort deinen Tierarzt oder den Tiernotdienst anrufen und sicherstellen, dass ein Tierarzt vor Ort ist. Fahre dann so schnell wie möglich zu ihm. Für die Therapie hilft es dem Tierarzt sehr, zu wissen, womit sich dein Hund vergiftet hat. Nimm daher, wenn möglich, ein Stück der Pflanze oder eine Probe des Erbrochenen mit.

Der Tierarzt wird versuchen, das Gift aus dem Körper zu leiten und die spezifischen Vergiftungssymptome zu behandeln. Um das Gift aus dem Magen zu binden, kann er Aktivkohle verabreichen. Dies sollte möglichst innerhalb von zwei Stunden nach der Giftaufnahme erfolgen, damit das Gift nicht in den Blutkreislauf gelangt.

Um die Herzfunktion zu stabilisieren, kann er ein Gegengift wie Digitalis-Antikörper verabreichen. Außerdem kann er Infusionen, Sauerstoff und Medikamente gegen Krämpfe und Schmerzen geben.

Die Prognose bei einer Oleandervergiftung ist leider schlecht. Viele Hunde überleben die Vergiftung nicht oder leiden unter bleibenden Schäden am Herzen. Deshalb ist es wichtig, eine Vergiftung zu vermeiden oder so früh wie möglich zu erkennen.

Wie kann man eine Oleandervergiftung bei Hunden vorbeugen?

Die beste Vorbeugung ist natürlich, keinen Oleander im Haus oder Garten zu haben, wenn du einen Hund hast. Es gibt viele andere schöne Pflanzen, die nicht giftig sind und die du stattdessen wählen kannst.

Wenn du aber nicht auf Oleander verzichten willst oder kannst, solltest du einige Vorsichtsmaßnahmen treffen, um deinen Hund zu schützen:

  • Wähle einen Standort für den Oleander, der für deinen Hund unerreichbar ist. Stelle ihn zum Beispiel auf einen hohen Tisch oder eine Fensterbank.
  • Achte auf die Reinigung und Pflege des Oleanders. Entferne regelmäßig welke Blätter und Blüten und entsorge sie sicher. Schneide den Oleander nur mit Handschuhen und wasche dir danach die Hände und die Schere gründlich.
  • Leere den Untersatz des Kübels nach dem Gießen aus oder stelle ihn so hoch, dass dein Hund nicht daraus trinken kann.
  • Beobachte deinen Hund, wenn er in der Nähe des Oleanders ist. Wenn er Anzeichen von Unwohlsein zeigt oder du vermutest, dass er etwas von der Pflanze gefressen hat, handle sofort.

Oleander ist eine schöne, aber gefährliche Pflanze für Hunde. Er enthält das giftige Oleandrin, das Herzrhythmusstörungen und Herzstillstand verursachen kann. Alle Teile der Pflanze sind giftig, auch das Gießwasser im Untersatz des Kübels. Eine Oleandervergiftung ist immer ein Notfall und muss schnell behandelt werden. Die Prognose ist leider schlecht. Um eine Vergiftung zu vermeiden, solltest du keinen Oleander haben oder ihn zumindest so aufstellen und pflegen, dass dein Hund keinen Kontakt damit hat.


Erfahre noch mehr über Oleander

Wenn du bei deinem Hund Anzeichen einer Überempfindlichkeit oder einer Vergiftung feststellst, solltest du sofort Ihren Tierarzt aufsuchen. Wir sind kein Ersatz für einen Tierarzt, aber wir versuchen, so genau wie möglich zu sein. Jeder Hund reagiert anders, und wir empfehlen dir, im Zweifelsfall eine zweite Meinung einzuholen oder deinen Tierarzt zu konsultieren.

Bleib gesund und pass gut auf deinen Vierbeiner auf! 😊